Online-Infoabend zur SOLAWI Isartal

Lust auf echte Frische? Echtes bio? Echt nah dran sein?

Die Online-Infoabende:

  • Mittwoch 11. Dezember 2024, 19:30 Uhr
  • Mittwoch 15. Januar 2025, 19:30 Uhr

Hier geht’s zum entsprechenden Zeitpunkt direkt in die Videokonferenz:

Informiere dich über die SOLAWI Isartal

Wir sind eine gemeinschaftsgetragene Gemüse-Genossenschaft mit Acker und einer Bio-Gärtnerei. Wir stellen uns und unsere regenerative Bewirtschaftung vor und zeigen dir, was dir eine ökologische, saisonale und regionale Ernährung bringt. Neugierig? Dann werde Teil unserer Solidarischen Landwirtschaft.

Wir wachsen und Du kannst

  • Anteile kaufen und Mitglied werden
  • Als Mitglied mitmachen beim Pflanzen, Ernten und bei Events
  • eine wöchentliche Gemüsekiste beziehen
  • Damit unterstützt du die Agrarwende und den Artenschutz

Es lohnt sich JETZT zur SOLAWI Isartal zu kommen

2025 wird unser Schicksalsjahr. Für ein wirtschaftliches Überleben, werden bis Mitte des Jahres 100 neue Ernte-Teilende gesucht.

Schneemassen. Überschwemmungen. Traktordemo. Die Aufnahme neuer Ernte-Teiler bei der SOLAWI Isartal fällt in eine Zeit, in der nicht nur der Klimawandel mit Starkwetterereignissen in der Landwirtschaft zu spüren ist, sondern auch die Produktionsbedingungen für Landwirte werden diskutiert. Mit der Entscheidung für regionales, saisonales und ökologisch regenerativ erzeugtes Obst und Gemüse z.B. aus einer solidarischen Landwirtschaft, handeln Verbraucher*innen sozial-politisch und ökologisch verantwortlich.

Solidarische Landwirtschaft in Deiner Region
Agrarwende – Fördern – Mitgestalten – Erleben

Bio-Kiste vom 13.11.2024

Liebe Mitglieder,

nachfolgend noch nähere Infos zu den Kulturen dieser Woche:

Knollensellerie – Die vorletzte Verteilung von unserem eigenen Knollensellerie. Die Sorte ist wie beim letzten Mal „Mars“. Dieses Mal ohne Laub. Das Laub hat die letzte Woche sehr stark nachgelassen und ist nicht mehr schön genug, um es zu verwenden. Im Handel kann man bei einem Sellerie mit Laub erkennen, dass er erst frisch geerntet wurde. Bei dieser Verteilung könnt ihr euch auch sicher sein, dass er frisch vom Feld kommt.

Möhren – Die Sorte wird ab dieser Woche wieder „Treenetaler“ sein. Der letzte Satz. Interessant wäre hier wieder ein Feedback zum Geschmack.

Lauch – Unser eigener. Dieser Satz hat einen verhältnismäßig kurzen, weißen Schaft. Wir haben ihn händisch, tief gesetzt. Eigentlich hätte das reichen sollen. Nächstes Jahr werde ich ihn trotzdem noch einmal zusätzlich häufeln, bevor wir das Beet mulchen. So bildet er wahrscheinlich einen längeren weißen Schaft.

Radieserl – unsere eigenen. French Breakfast und die normalen Ruden. Vermutlich sind gemischte Bund in der Kiste. Wir haben zwei Sätze im Herbst gesät. Der Zweite hat bei dem warmen, sonnigen Wetter der letzten Wochen ganz schön aufgeholt. Mal sehen, wie gut wir ihn noch herauszögern können. Sonst kann es auch gut sein, dass es nächste Woche schon noch einmal Radieserl gibt.

Rote Bete – Unser eigener Rest, mit Ergänzung aus Weidenkam. Die Mäuse haben in der Roten Bete in den letzten zwei Wochen ganz schön was angerichtet. Zum Glück kann Weidenkam aushelfen und uns die Rote Bete ergänzen. Die Längliche kommt von Weidenkam, die Runden von uns. Auf dem Feld in Degerndorf sind beide Sorten mit 100 Metern Entfernung zueinander gewachsen.

Eissalat – Aus Weidenkam. Untypisch für diese Jahreszeit und ein seltenes Experiment aus dem Gewächshaus. Eissalat gehört nicht zu den klassischen Treibsalaten aus dem Gewächshaus und ist in Weidenkam sehr gut gelungen. Also eine echte Besonderheit.

Liebe Grüße und lasst es euch schmecken.
Daniel

Bio-Kiste vom 06.11.2024

das sind/waren die Kulturen der Bio-Kiste am 06.11.2024:

Feldsalat  –  Der erste Satz der Gärtnerei Weidenkam. Sorte Agathe. Der warme und sonnige Herbst hat den ersten Satz schnell sehr groß werden lassen. Gleichzeitig ist im gesamten Bestand die Pflanzengesundheit hervorragend. Agathe hat breite und feine Blätter. Ein richtiges Schmankerl.

Snackpaprika – Die letzten kleinen Sackpaprika aus Weidenkam. Die meisten sind noch grün. Wenn die Schoten schon eine leichte Färbung anzeigen, kann man sie 2-3 Tage warm bei ca. 20 Grad lagern. Oft reifen sie dann noch ein bisschen nach. Aber jeden Tag kontrollieren, damit sie nicht schlecht werden. Wenn sie noch komplett grün sind, wird das schwer. Dann schmecken sie aber auch grün fantastisch. 

Schwarzkohl – Der Schwarzkohl ist von unserem Feld und die vorletzte Ernte. Die Sorte heißt Nero di Toscana und kommt wieder im Bund. 

Möhren – Sind auch noch von unsrem Feld. Sorte Milan. Danke an alle, die mir Feedback zu den Sorten gegeben haben. Es wird, so wie es bis jetzt aussieht, noch bis Weihnachten Möhren geben. Noch haben die Mäuse nicht zu schlimm bei unserem letzten Satz zugeschlagen. Daumen drücken, dass es so bleibt.

Petersilie – Unsere gesäte Petersilie. Der letzte Schnitt. Danach kommen die Wurzeln in den kommenden Wochen in die Kiste. Gesäte Petersilie bildet Karotten ähnliche Pfahlwurzeln, die man sehr gut zum Kochen, z.B. im Kartoffelbrei, verwenden kann. 

Endivie   –  Sorte:  Aperance. Der Endivie ist für diese Jahreszeit wunderschön. Der perfekte Pflanz-Zeitpunkt. Später als üblich. Ich habe aber auf den Spätsommer und milden Herbst gesetzt. Ein Phänomen, das uns die letzten Jahre immer häufiger begleitet, und den Gemüsebau an unserem Standort immer weiter verändert. Der genaue Pflanztag war übrigens der 09.08.2024, der Geburtstag meines Sohnemanns. Ein Freitag, an dem ich von der Pflanzmaschine auf direkten Wege in den Kreißsaal bin. 

Liebe Grüße 
Daniel

Erntedankfest vom 12. Oktober 2024

Alle Mitglieder waren am Samstag, den 12. Oktober, herzlich eingeladen, die Ernte unseres Ackers zu feiern. Los ging’s um ca. 14.30 Uhr mit einem kleinen Programm sowie gutem Essen und guter Gesellschaft in unserer Solidargemeinschaft.

Das Programm

  • 14:30 Start
  • Danksagung in alle Himmelsrichtungen und Geschichten und Gesang über dem Acker mit Elisabeth
  • Gemeinsames Buffet
  • Neuer Anschub für unsere LOGO-Findung: 3 Varianten-Ausstellung
  • Apfel- und Saftverkauf von Oli Braunhold
  • Feuerschale und Stockbrot
  • 18:00 Ende

Danke, dass ihr dabei wart!

SOLAWI Isartal gewinnt den Sparkassen-Bürgerpreis

Der Sparkassen-Bürgerpreis der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen unterstützt, würdigt und honoriert ehrenamtliches Engagement. Aus 34 Bewerbungen wurde die SOLAWI Isartal als eine der vorbildlichen Projekte im Landkreis ausgewählt. Das Voting über Instagram entschied über den 8. Platz in der Gesamtwertung.

Insbesondere möchten wir mit diesem Preis unsere Mitglieder Dieter Siemens und Walter Kunert ehren

Als uns unsere Gärtnerin 2022 verließ standen wir mit 150 Ernte-Teilenden und 2,8 ha Ackerland da. Es hieß alles oder nichts. Dank Dieter und Walter (erfahrenen Rentner, ehemals Landwirt und Gärtner) haben wir alles geschafft. Ohne ihre Tatkraft, ihr Know-how und ihre Begeisterung wäre das Projekt SOLAWI Isartal gescheitert.
Neben der enormen Leistung von Anbauplanung, Anbau und Ernte auf dem Acker verbinden wir viele wunderbare Momente mit Walter und Dieter, die fast immer auf dem Acker anzutreffen sind. Ohne ihr bis heute anhaltendes Engagement hätte die SOLAWI Isartal keine Chance gehabt ihre Ernte-Teiler zu beliefern und die Artenvielfaltprojekte auf dem Acker anzutreiben.

Die nie versiegende Neugierde und zugewandte Energie von Walter und Dieter sind echte Inspirationsquellen und Mutmacher, für die wir sehr dankbar sind.

Wir danken der Sparkasse für die Ehrung und gratulieren allen Mitstreiter*innen.

Bericht aus dem Münchner Merkur

Wir sitzen alle am gleichen Tisch. Wie das Essen über unseren Planeten entscheidet.

Bericht von der Nantesbucher Tischgesellschaft der Stiftung Kunst und Natur.

Am 15. Juni 2024 hat die SOLAWI Isartal das Konzept der solidarischen Landwirtschaft und des regenerativen Anbaus im inspirierenden Setting der Stiftung Kunst und Natur vertreten. Nach den vielen interessanten Begegnungen und Vorträgen sind wir beschwingt und positiv gestimmt, denn so vieles, was hier gefordert wird, wird in der SOLAWI Isartal gelebt und umgesetzt. Auf der „Nantesbucher Tischgesellschaft“ waren wir mittendrin in den heiß diskutierten Themen, wie unser Essverhalten und die Landwirtschaft die Gesundheit von Mensch und Planet beeinflusst:

  • Ist eine Landwirtschaft möglich, die die Umwelt schont und fördert?
  • Welche Lebensmittel sollte ich zu mir nehmen, um mich gesund und ökologisch sinnvoll zu ernähren?

Dafür sind wir vom Weltall bis tief in den Boden gereist. Aber lest selbst.

Vom großen Festmahl zum kleinsten Mitesser

Im Fokus stand die Welt des Essens und ihre Verbindung zum gesunden Boden. Warum der Boden? Weil der Mikrokosmos, der sich vor uns öffnet, wenn wir nur ein paar Zentimeter unter die Oberfläche gehen, uns auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Denn ohne die kleinen Mikroben, Krabbeltiere, Pilze und Bakterien, die im Verborgenen arbeiten, geht in Wirklichkeit nichts. Sie unterstützen den Nährstoffkreislauf, sind für die Bodenstruktur und ihre Fruchtbarkeit verantwortlich, gehen Symbiosen mit Pflanzen ein, bauen Schadstoffe ab und sind für die Gesundheit für Pflanzen, Tiere und Mensch unerlässlich.

Deswegen hatte unser Unterhosen-Versuch auch seinen großen Auftritt. Denn mit dem schweizer Projekt „Beweisstück Unterhose“ wurde die Aktivität des Bodenlebens anschaulich gemacht. Und wo wir schon beim Mikrobiom sind – nicht zuletzt die Darmbakterien sind unerlässlich dafür, dass wir überhaupt Nahrung aufnehmen können. Dabei findet das große Massensterben tatsächlich genau dort statt. Katharina Weiss-Tuider von der Stiftung Gesunde Erde – gesunde Menschen (Eckart von Hirschhausen) machte darauf aufmerksam, dass die Artenvielfalt auch in unserem Darm drastisch abnimmt. Die Gründe, über die spekuliert werden, liegen in zu einseitiger Ernährung und dem Artenrückgang auf den Feldern. Die Darmflora spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit, auch wenn die Zusammenhänge so komplex sind, dass wir sie noch nicht voll verstehen. Und so hängt das große Ganze wieder mit dem Kleinsten zusammen.

Katharina Weiss-Tuiders fesselnder Beitrag beginnt im Weltall, führt uns über das Polarmeer, bis hinein in unseren bereits angesprochenen Verdauungsapparat. Sie macht deutlich, wie die Art wie wir uns ernähren, und wo unser Essen herkommt, mit dem Zustand unseres Planeten verknüpft ist. „90 Prozent aller Arten sind durch unsere Nahrungsmittelproduktion in Gefahr“ und ein Drittel der Menschen gemachten Emissionen stammen aus der Landwirtschaft. Sie stellt die „Planetary Health Diet“ vor, die eine gesunde Ernährung nahelegt – gesund für Mensch und unseren Planeten.

Gesellschaft kommt von Geselligkeit

Im Vortrag von Gerhard Ammerer ging es um die Landwirtschaft als Landschaftsgestalterin am Beispiel der Lungauer Almen. Das verklärte Almenbild wurde der harten Lebenswirklichkeit des kargen Hochtals gegenübergestellt. Schon damals, so fällt auf, wird die harte Arbeit der Produzenten zu wenig honoriert. Oft ernährt sich der Hof selbst, vom Verkauf der Ware ist nicht zu leben. Allein wenn das Vieh verkauft wird, reicht es, um Geld zur Seite zu legen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wird die Anbindung und Logistik besser und der Tourismus wird weitere Lebensgrundlage. Essen heißt seither immer öfter Erleben statt Überleben. Allerdings geht auch der Almauftrieb deutlich zurück. Immer weniger Almen werden bewirtschaftet. Das führt unweigerlich zur Verbuschung der Almen. Auf den ersten Blick sieht man hier kein Problem, denn diese wurden ursprünglich für den Almbetrieb abgeholzt. Überraschender Weise führt die Auflockerung des Bodens durch das Wurzelwerk und das fehlende Almvieh eher zu Murenabgängen. Dies wird aus dem Publikum mehrfach hinterfragt.

Auch bei Harald Lemke, dem bekannten Gastrosophen, geht es nicht um weniger als um unseren Planeten. Mit der Utopie der Tischgesellschaft, an der wir alle teilnehmen, sucht er ein neues Narrativ. Es soll sich wie David dem Goliath entgegenstemmen. Goliath, das ist die Erzählung der Superreichen, dass die Menschheit mit Technik und Raketen den nächsten Planeten besiedeln, wenn wir den unseren endgültig ausgebeutet und zu Grunde gerichtet haben. Es geht ihm um eine Vernetzung und Stärkung der „Food-Kräfte“ der Bottom-up-Bewegungen, die sich das gute, das leckere, das ethische Essen auf die Fahnen geschrieben haben.

Weil das Essen ein Ritual ist, das mehrmals täglich abläuft, kommt es uns banal und unbedeutend vor. Doch Gesellschaft, so sagt Lemke, komme von Geselligkeit. Und so, wie das gute Essen zur Geselligkeit gehört, so kann das Essen auch unsere Gesellschaft formen. So wie wir an diesem Tag schon mehrfach vom Universum bis hinein in den Kosmos der Mikroorganismen gereist sind, so erstrecken sich nun die Zusammenhänge unserer Gesellschaft, in dessen Mitte unser Essen, unsere Tischgesellschaft liegt: Jeder Einzelne von uns hat es mit den vielen kleinen Entscheidungen, die unser Essen angehen, in der Hand, wie es mit unserer Gesundheit, unserer Gesellschaft unserem Planeten weitergeht: Woher kommt unser Essen? Wie wird es angebaut? Wie kaufe ich ein? Wie koche ich? Was koche ich? Was esse ich? Warum esse ich? Mit den Worten von Harald Lemke: „Beim Essen haben wir ein Problem. Aber wir haben da auch die Lösung.„

Text und Bilder von Eva Weigell

Spielt mit beim großen SOLAWI-Spiel und lasst euch inspirieren! Offener Brief eines Genossenschafts-Mitglieds

Hallo Solawisti!

Ich bin Dieter, von Anfang an – seitdem wir den Acker bei Degerndorf gepachtet haben – aktives ehrenamtliches Mitglied in der Ackergruppe. Ich habe in den 70gern Agrarwissenschaften in Weihenstephan studiert, in den 80gern einen Bio-Bauernhof in Niederbayern bewirtschaftet und seit den 90gern mich anderweitig beruflich orientiert. Fast mein ganzes Leben hatte ich einen eigenen Gemüsegarten für den Eigenbedarf. Jetzt, als Rentner, finde ich große Freude, mich dem genossenschaftlichen Gemüsebau mit sehr angenehmen Mitarbeitern auf einem Acker in einer der schönsten Gegenden Deutschlands zuzuwenden. Mein Hauptinteresse liegt in dem Erforschen der Möglichkeiten, wie wir auch im Gemüsebau die Bodenbiologie bestmöglich unterstützen können, um gesunde und hochwertige Pflanzen zu erhalten. Dazu habe ich mich in den letzten 2 Jahren weiter fortgebildet.

Die Solawi halte ich für eine sehr gute Konstruktion. Ich wünsche mir, daß noch mehr Mitglieder das Potential unseres gemeinsamen Projektes erkennen und nutzen.
Deshalb möchte ich hier ein kurzes Plädoyer für unsere SOLAWI halten:

Was machen wir?

Wir produzieren in Eigenregie regionales, frisches, gesundes, vielfältiges Bio-Gemüse direkt vor Ort für unseren eigenen Bedarf. Das ist wertvoll für uns und für die Natur.

Wir leisten einen Beitrag zur ökologischen Neuorientierung in der Gesellschaft.

Wir versuchen uns von der kapitalistischen Produktionsweise (Konkurrenzprinzip, Gewinnmaximierung um jeden Preis) und der industriellen Nahrungsmittelproduktion abzukoppeln und menschlichere und naturnahe Wege zu erforschen, indem wir eine Solidargemeinschaft gegründet und einen Eigenanbau begonnen haben.

Wir kooperieren mit einer wunderschönen Demeter-Gärtnerei (Weidenkam), durch welche wir vielfältige Unterstützung und hochwertiges Gewächshaus-Gemüse bekommen können.

Aber unsere SOLAWI hat noch mehr zu bieten:

Schritt für Schritt gestalten wir ein Stück Land hin zu einem wertvollen multidiversen Biotop.
Ein Stück Land, das zu einem großen blühenden Garten werden kann, an dem sich jede(r) von uns erfreuen kann, bei dem jede(r) sich entsprechend seiner Wünsche und Fähigkeiten einbringen und mitgestalten kann. Und das Wichtigste dabei: Alles geschieht freiwillig.
Hier können Bildungsprogramme angeboten werden, hier können Kinder spielerisch erfahren, wie ihre Nahrung angebaut wird, hier können Menschen sich ohne Leistungsdruck an den Arbeiten mit der Erde und den Pflanzen beteiligen, hier können sich Menschen mit ähnlichen Interessen (z.B. Freude an der Natur, gesunde Ernährung, Lebensfreude etc) treffen, sich austauschen, zusammen feiern. Vielleicht ist noch viel mehr möglich. Es ist unser Acker. Wir können ihn gestalten, wie wir wollen. Unserer Kreativität sollten keine Grenzen gesetzt sein.
Z.B. könnt ihr zur Bereicherung und Verschönerung des Platzes gerne Ideen, euer Engagement oder auch einen finanziellen Beitrag (am Geld fehlt es leider oft) einbringen. Z.B. hat ja jemand vielleicht Lust, ein schönes Eingangstor zu gestalten? Oder vielleicht findet jemand einen Namen für unseren Acker-Garten? Vielleicht möchte jemand eine besondere Kultur auf einem Extra-Beet anbauen (wie gerade unser Tomaten-Experiment)? Vielleicht hat jemand Lust, bei der Instandhaltung und Wartung unserer Maschinen und Geräte mitzubasteln? Vielleicht möchte jemand eine Solaranlage auf das Hüttendach montieren, ein Staudenbeet anlegen oder eine Pergola installieren? Vielleicht möchte jemand sommerliche Grillabende oder Musik-Events organisieren…

Und ganz nebenbei: Unkrauthacken und -jäten und beim Pflanzen und Ernten mithelfen wird natürlich immer hoch geschätzt und mit Extra-Gemüse belohnt!

Leute, laßt euch von den vorhandenen Möglichkeiten inspirieren, spielt mit beim großen SOLAWI-Spiel! Die SOLAWI braucht euch!

Mit herzlichen Grüßen
Dieter von der Ackergruppe

Anm. des Vorstands: Umsetzung der eingebrachten Ideen sind abhängig von Vorgaben und unseren Möglichkeiten, wie baurechtlichen Vorgaben, ökologischen Standards und anderem.

Gemeinsam geht’s uns besser. Genossenschaftliches Gärtnern für gesellschaftlichen Zusammenhalt und kollektive Gesundheitsvorsorge.

Der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Finanzierung der Pflege macht unserer Gesellschaft derzeit große Sorgen. Die Gemeinschaft der SOLAWI Isartal eG zeigt ganz praktisch wie das „gute Leben für Alle“ funktionieren kann, indem sie die Ernährungs- und Agrarwende neu denkt. Das Projekt macht Gesundheitsfürsorge für alle zugänglich.

Warum werden wir immer früher Pflegebedürftig?

Dass immer mehr Menschen länger und früher pflegebedürftig werden, hat mehrere Gründe. Eine der Ursachen liegt darin, dass in unserer Gesellschaft die gesundheitliche Vorsorge eine untergeordnete Rolle spielt. In der Schule gibt es kein Fach das Ernährungsbildung heißt und auch im Berufsleben sind acht Stunden am Bildschirm, oder monotone Handgriffe auszuführen keine Seltenheit.

Kochsendungen werden massenhaft konsumiert, doch in der eigenen Küche fehlt oft das Wissen, wie man mit Lebensmitteln umgeht, das Bio-Gemüse und Bewegungs-Kurse erscheinen den Verbrauchern zu teuer. Doch Bewegung und Ernährung entscheiden darüber, wann eine Person pflegebedürftig wird. Würden die Menschen in Deutschland im Schnitt auch nur ein Jahr später pflegebedürftig, machte das gesellschaftlich bereits einen großen Unterschied.

Gesund und Fit durch Gemüse und Gemeinschaft der SOLAWI

Als Antwort auf fehlende Bewegung und Ernährungsbildung erweckt die SOLAWI Isartal eG die alte Flächenkathegorie der „Dorf-Allmende“ wieder zum Leben. Ihr Acker ist ein „Ort des guten Lebens“ und der Regeneration. Sowohl die heimatliche Landschaft soll von der Ausbeutung durch konventionelle Landwirtschaft genesen, auch die Menschen sollen sich von einem stressigen Alltag und der Vereinzelung erholen. Die Solidarische Landwirtschaft ist gelebte Gesundheitsvorsorge.

Auf dem Acker in Münsing können sich die Mitglieder jederzeit (!) eine Auszeit gönnen, sich beim Pflanzen, Jäten, Mulchen und Ernten körperlich betätigen oder den Ort mit Blick auf die Berge einfach genießen und durchschnaufen.

Der ressourcenreiche Acker beschenkt die Genossinnen bisher mit reicher Ernte und ist nicht umsonst bei der lokalen Bevölkerung als „Reichental“ bekannt. Das Gemüse, das über eine wöchentliche Kiste bezogen werden kann, ist durch den bio-regenerativen Anbau gesund, denn ein „gesunder Boden schenkt uns gesundes Gemüse“. Eine rege Rezepte-Gruppe bringt mit viel Spaß neue Gerichte und Hintergrundinfos zum saisonalen Grün. Auch auf den ländlichen Festen spielt die Kulinarik eine große Rolle. Wissenswertes wird außerdem auf Ackerführungen weitergegeben.

Wir stärken gesellschaftlichen Zusammenhalt

Die genossenschaftlich organisierte Gärtnerei stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch ihr Tun und Teilen. Die gemeinschaftlichen Entscheidungsstrukturen und auch die praktische Arbeit wird kollektiv organisiert und die Ernte geteilt. Solidarität, eine Fähigkeit die wir als Antwort auf die multiplen Krisen unserer Zeit gut gebrauchen können, wird hier erlebbar. Von den 300 Mitgliedern sind ca. 35 ehrenamtlich aktiv und gestalten das Unternehmen tatkräftig mit. Die Genossenschaft produziert nicht nur Bio-Gemüse sondern verwaltet die Grundstücke (2,7 ha Acker in Münsing und 0,2 ha in Ebenhausen). Beide Flächen werden Stück für Stück regeneriert, artenreicher gemacht und der Boden wird aufgebaut.

Um die Idee weiter wachsen zu lassen nimmt die SOLAWI neue Mitglieder auf und vergibt wieder Ernteanteile in Form wöchentlicher Bio-Gemüsekisten. Sie freuen sich über Interessentinnen, die die Ernte teilen und ehrenamtlich aktiv werden wollen, doch auch „stilles“ Fördern der amibionierten Arbeit ist möglich.
Von Wolfratshausen und Geretsried aus ist es ein Katzensprung nach Münsing wo der Acker genossen werden kann. Gerne einfach vorbeikommen und uns ansprechen oder eine Email an mitmachen@solawi-isartal.de schicken.

Am 8. Juni um 15.00 gibt es eine Ackerführung, auf der genau erklärt wird wir die SOLAWI funktioniert und was angepflanzt wird. Einfach vorbeikommen oder sich über die Homepage anmelden.

Die wilde Tomate. Das Experiment-Tagebuch

Freilandtomaten vom Acker, ganz ohne Gewächshaus? Ja wo gibt’s denn sowas?!

Willkommen beim saftigsten Abenteuer, seit es Tomaten gibt. Die Sortenvielfalt bei ist unheimlich groß. Und ja, es gibt Sorten, die gelten als robust und wenig anfällig für z.B. Braunfäule. In einer privaten Initiative von Cristina wagen wir den Versuch und entlassen Tomatenpflänzchen in die „freie Wildbahn“.

Ziel des Versuchs ist noch nicht die wöchentlichen Kisten mit Tomaten zu füllen. Wir werden zunächst sehen, welche Tomaten sich für den Ackerbau eignen. Die erntereifen Tomaten dürfen die Erntehelfenden, unsere Gärtner und nicht zuletzt unsere interessierten Besucher*innen naschen. Ganz nebenbei hoffen wir, dass die Tomatensorten und die Geschmacksvielfalt euch mit Begeisterung anstecken.

Verfolgt mit uns den Fortschritt und unsere Erfahrungen mit den Tomatenpflänzchen vom Samen bis zum Genuss.


Juni 2024: Schnecken, Regen und endlich Sommer

Zum 05. Juni haben wir bereits 9 Tomatenpflanzen ausgetauscht. Die Schnecken waren unbarmherzig, aber wir geben nicht auf.

Einige der Pflänzchen sind allerdings auch sehr gut angewachsen und sehen stark und robust aus. Wir freuen uns auf das weitere Gedeihen.

Inzwischen wurde jeder Tomate auch eine Bambusrute bzw. eine Tomatenstange gesponsert. Vielen lieben Dank an die Mitglieder, die sie spendiert haben!

Ein Seitenblick auf unser zweites Experiment: die willden Chilis, Paprikas und Physalis. Hier sieht die Schneckenplage nach den Regengüssen ähnlich aus, außerdem vertragen die Pflanzen wesentlich weniger die Kälte, der sie nach der Aufzucht im Gewächshaus ausgesetzt sind.

Dennoch entdecken wir Ende Juni erste Blüten und Früchte!

Mai 2024: Achtung! Wilde Tomaten!

Am 14.05. haben Cristina und Eva 21 Tomaten auf den Acker gepflanzt. Sie haben ihren Platz auf den Erdwällen um das Zelt herum gefunden.

Die Ackererde wurde hier bereits gedüngt bzw. kann nachgedüngt werden. Auf der Westseite ist es etwas windgeschützter. Hier stehen 10 Philamina-Tomaten (Open Source Saat). Dafür bekommen die Pflanzen im Osten bereits die Morgensonne. Hier haben Goldita, die Johannesbeer-Tomate und der „Black Prince“ (eigentlich keine wilde Tomate, sondern eine Fleischtomate, aber mal sehen, wie sie sich macht) ihren Platz gefunden.

Mit jeweils einem Steinkreis kenntlich gemacht und der Warnung (vor den wilden Tomaten) versehen, hoffen wir, dass keiner aus Versehen darüber stolpert.

Noch sind die Pflänzchen klein. Bald brauchen die Paradiesäpfel aber Stäbe zum klettern.

Anfangs werden die Tomaten noch gegossen, bis die Wurzeln richtig anwachsen. Dann werden die Tomaten nicht mehr verwöhnt, damit ihre Wurzeln sich das Wasser in tieferen Erdschichten suchen und so robust gegen Trockenheit werden. Nun beginnt allerdings auch der Kampf gegen die Schnecken. Drei der Philamina wurden bereits komplett aufgefressen. Cristina hat sie bereits ersetzt. Wir werfen weiter ein Auge drauf!

April 2024: Babypflanzen

Die Pflänzchen bilden weitere Blättchen. Es schaut gut aus!

Weniger angenehm der Wintereinbruch. Nach den sommerlichen Tagen im März schneit es tagelang! Die Tomaten ziehen um ins Wohnzimmer. Dabei fällt Cristina eine Trage mit Babypflanzen aus der Hand und die Sorten kommen durcheinander! Ein Albtraum für alle Hobbyzüchter. Cristina kommt sich vor wie eine Raben-Tomaten-Mama… Nicht so tragisch. Wenn sie groß sind, wissen wir wieder, welche Sorte es ist.

März 2024: die Sorten

Die Samen werden in die gute Anzuchterde gepflanzt. Jetzt heißt es warten. Und schon sprießen sie. Die gewählten Sorten sind:

  • Philamina
  • Golden Currant
  • Johannesbeertomate
  • Marina
  • evtl. noch eine Buschtomate…

Dress Code: Erdig

Frühlingsfest auf dem Acker: Gemeinsames Pflanzen, gutes Essen und herzliche Gemeinschaft

Inmitten sanft geschwungener Hügel und unter einem strahlend blauen Himmel versammelte sich die Gemeinschaft der SOLAWI Isartal am Samstag, 11. Mai 2024, zum Frühlingsfest. Ein Fest, das nicht nur den Beginn einer neuen Saison markierte, sondern auch die Verbundenheit untereinander und mit der Natur feierte.

Beim gemeinsamen Pflanzen am Vormittag wurden voller Vorfreude und Liebe zur gemeinsamen Sache Lauch- und Mais-Pflänzchen in den Acker gebracht. Eine weitere Helfergruppe mulchte den Bereich daneben, um das Pflanzen der Kürbisse vorzubereiten. Außerdem haben wir dieses Jahr ein Experimentier-Feld, auf dem Paprika, Chilis und Physalis gedeihen sollen. Normalerweise wachsen diese Früchte im Gewächshaus, wir werden sehen, wie sie sich auf dem Acker machen. Jeder Handgriff war getragen von Gemeinschaftssinn und dem Wunsch, sich aktiv am Entstehen der Ernte zu beteiligen. Gut organisiert von Daniel und mit den vielen tatkräftigen Händen ging die Zeit wie im Fluge vorbei.

Die, die schon Vormittags so fleißig waren, bestanden darauf, dass das Buffet bereits zu Festbeginn eröffnet wurde. Eine Fülle von Köstlichkeiten breitete sich aus, von selbstgemachten Snacks bis hin zu frisch gebackenem Quiches und Kuchen. Für Getränke war gesorgt. Jeder hatte etwas mitgebracht, und gemeinsam genoss man die Früchte der Arbeit und der Solidarität.

Die Kinder erstellten Pflanzen-Steckbriefe, führen mit dem Kindertraktor, bemalten Steine und konnten sich mit Diabolo und Fußball kennenlernen und austoben. Gut kam auch an, dass sie sich Radieschen ziehen durften – meist zur Freude der Eltern, die sie dann genießen durften.

Bei der Acker-Führung war das Staunen über die vielen Gedanken und das Wissen unserer Gärtner über den regenerativen Gemüseanbau zu spüren. Bei der SOLAWI Isartal steht die Regeneration des Bodens und unseres kleinen Ökosystems im Vordergrund. Deswegen haben wir eine multidiverse Gründüngung, pflanzen Hecken und Bäume, arbeiten mit Zwischensaaten, Blühstreifen, Mulchen und füttern und pflegen unser Bodenleben genauso, wie unsere Pflanzen selbst. Viel Arbeit und Liebe zum Detail, die man spürt und schmeckt.

Und was wäre ein Frühlingsfest ohne ein Lagerfeuer? Am Nachmittag versammelte man sich um die lodernden Flammen, um gemeinsam Stockbrot zu backen und den Gemüsegeschichten von Elisabeth zu lauschen. Im entspannten, plaudernden Zusammensein fühlte man sich der Natur nach und der Gemeinschaft. Nicht nur das Feuer wärmte einen, sondern auch die Herzlichkeit und Verbundenheit, die diesen Tag zu etwas Besonderem machten.

So ging das Frühlingsfest auf dem Acker der Solidarischen Landwirtschaft zu Ende, erfüllt von Gelächter, guten Gesprächen und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit. Ein Tag, der nicht nur den Beginn einer neuen Saison markierte, sondern auch die Kraft und Schönheit einer gemeinschaftlichen Vision erlebbar machte. Vielen Dank an alle Besucher*innen und alle, die Hand in Hand zum Gelingen des Festes beigetragen haben!