Die wilde Tomate. Das Experiment-Tagebuch

Freilandtomaten vom Acker, ganz ohne Gewächshaus? Ja wo gibt’s denn sowas?!

Willkommen beim saftigsten Abenteuer, seit es Tomaten gibt. Die Sortenvielfalt bei ist unheimlich groß. Und ja, es gibt Sorten, die gelten als robust und wenig anfällig für z.B. Braunfäule. In einer privaten Initiative von Cristina wagen wir den Versuch und entlassen Tomatenpflänzchen in die „freie Wildbahn“.

Ziel des Versuchs ist noch nicht die wöchentlichen Kisten mit Tomaten zu füllen. Wir werden zunächst sehen, welche Tomaten sich für den Ackerbau eignen. Die erntereifen Tomaten dürfen die Erntehelfenden, unsere Gärtner und nicht zuletzt unsere interessierten Besucher*innen naschen. Ganz nebenbei hoffen wir, dass die Tomatensorten und die Geschmacksvielfalt euch mit Begeisterung anstecken.

Verfolgt mit uns den Fortschritt und unsere Erfahrungen mit den Tomatenpflänzchen vom Samen bis zum Genuss.

April 2024: Babypflanzen

Die Pflänzchen bilden weitere Blättchen. Es schaut gut aus!

Weniger angenehm der Wintereinbruch. Nach den sommerlichen Tagen im März schneit es tagelang! Die Tomaten ziehen um ins Wohnzimmer. Dabei fällt Cristina eine Trage mit Babypflanzen aus der Hand und die Sorten kommen durcheinander! Ein Albtraum für alle Hobbyzüchter. Cristina kommt sich vor wie eine Raben-Tomaten-Mama… Nicht so tragisch. Wenn sie groß sind, wissen wir wieder, welche Sorte es ist.

März 2024: die Sorten

Die Samen werden in die gute Anzuchterde gepflanzt. Jetzt heißt es warten. Und schon sprießen sie. Die gewählten Sorten sind:

  • Philamina
  • Golden Currant
  • Johannesbeertomate
  • Marina
  • evtl. noch eine Buschtomate…

Saisonstart 2024 der SOLAWI Isartal

Von Baumspenden, Kinderbeeten und emsigen Vorbereitungen. + Pflanztermine vormerken!

Das Frühlingserwachen ist deutlich zu spüren bei der SOLAWI Isartal. Bereits seit März wird der Acker emsig für die Pflanz-Saison vorbereitet. Hier ein Überblick, über das, was sich seither getan hat.

Bodenvorbereitung März und April

Die Grundbodenbearbeitungen sind seit April im vollen Gange. Mit dem kurzfristigen Einbruch des Sommers und Temperaturen von über 20 Grad Ende März waren die oberen Erdschichten ausreichend agetrocknet, so dass die Ackerflächen das erste Mal befahrbar und somit bearbeitbar, ohne Schäden wie Verdichtungen anzurichten. Die „Bodenpflege“ steht bei uns an erster Stelle, daher ist es uns besonders wichtig, so schonend wie möglich mit dem Boden umzugehen. Die trockene und warme Phase haben wir gut für die Beet-Vorbereitungen genutzt und die ersten Samen und Pflanzen sind im Boden. Lauchzwiebeln, Radieschen und diverse Kräuter sind dieses Jahr die Vorreiter auf dem Acker und werden, insofern das Wetter mitspielt, nach und nach mit einer bunten Vielfalt an leckerem und gesundem Gemüse ergänzt.

Die diesjährigen Anbauflächen waren für die dauerhafte Durchwurzelung über den Winter mit verschiedenen Gründüngungen eingesät. Erreichen will man damit, dass die Bodenorganismen eine Lebensgrundlage haben und über den Winter im Boden freigesetzte Nährstoffe wie Stickstoff durch die Gründüngungspflanzen gebunden werden. Bei dem jetzigen Einarbeiten des in unserem Fall Grünroggen werden diese Nährstoffe durch die Zersetzung des organischen Materials wieder frei und sind für unsere Gemüsepflanzen verfügbar. Gleichzeitig sind sie Futter für die im Boden vorkommenden Organismen wie Bakterien und Pilzmyzelien, die Helden unseres Ackers, die in ständiger Symbiose mit unseren Kulturpflanzen stehen und unter anderem Nährstoffe „austauschen“.

Neue Bäume!

Am 20. März 2024 rückte unser Obstbaum-Gärtner Oliver Braunhold mit kleinem Bagger an. Damit konnten  9 weitere Obstbäume gepflanzt werden:

  • 2 x Kirsche: Schubacks Frühe Schwarze, Lucienkirsche,
  • 1 x Ouillins Reneklode,
  • 1 x Birne Madame Verté,
  • 1 x Birne Herzogin Elsa, 
  • 1 x Hauszwetschge, 1 x Apfel Zabergäurenette
  • 1 x Kirsche Frühe Rote Meckenheimer

Einige der Sorten sind Wildformen und unterscheiden sich von der Kulturform. Die Blätter der Bäume dienen als Futter für viele Schmetterlingsarten. Das Herbstlaub schützt zudem den Boden vor Erosion und Frost und fördert als Mulch und Kompost die Humusbildung.

Dank an die noblen Spender*innen: Dieter, Elvy, Eva B., und Heidi! Dank an Ella für die Koordination und besonders an Dieter für die Initiative! 

Bild: Helmut
Bild: Eva

Hanami auf der Streuobstwiese

Wer noch einen Grund zum Feiern sucht, der wird im Frühling beim Hanami-Fest fündig. In Japan genießt man ein Picknick unter den blühenden Obstbäumen. Die kurze Blütezeit erinnert uns an die Vergänglichkeit des Lebens und, dass wir es genießen sollten.

Zugegeben, die Blütenpracht auf unserer Streuobstwiese in Schäftlarn muss man noch suchen und die Knospen auf dem Acker sind auch noch übersichtlich, aber Vorfreude ist die schönste Freude.

Erste Blüten auf dem Acker
Die Obstbäume auf der Streuobstwiese Ebenhausen-Schäftlarn wirken noch unscheinbar.

Neues „Ackerchen“

Im März hat eine Kindergruppe vom BUND Naturschutz und zwei Mitglieds-Kinder unseren Acker besucht und einen Kinder-Acker angelegt. Mehr zum Beet für Buddler und Experimentiererinnen gibt’s in diesem Bericht. (Bild: Eva W.)

Acker-Vorbereitung

Neuer Graben

Mit Hilfe eines kleinen Baggers und vielen Helfer*innen mit Schaufel und Spaten wurde im März um unser Zelt herum ein kleiner Graben realisiert. Der schützt den Boden im Zelt vor Überschwemmungen. (Bild Walter K.)

Neue Gründüngung

Das Kleegrasfeld wurde von den Mäusen etwas mitgenommen. Auf einem Teil des Feldes wurde daher mithilfe eines Vredo-Nachsaatgerätes Rotkleegras nachgesät. Die Maßnahme über den Maschinenring ist sinnvoll, damit ausreichend Mulchgras geerntet werden kann. Nun muss das Wetter sein übriges tun, damit die Saat gut aufgeht.

Zudem wurde ein Teil der Gründüngung bereits geerntet und kann bereits zu Heuballen gepresst werden. Diese Silage wird dann als Mulchmaterial verwendet.

Erste Radieserl sprießen

Hier muss man schon genau hinschauen. Aber die ersten angesäten Rasieserl schauen schon hervor. Hoffentlich wird’s ihnen die nächsten Tage nicht zu kalt.

So gut wie neu: die Bodenfräse

Die Bodenfräse ist runderneuert samt Messermontage. Danke an Bernhard und das gesamte Acker-Team, das das Reparaturprojekt so toll gepackt hat! (Bild: Walter K.)

Neue Pflanztermine im Mai

Für Mitglieder und interessierte bieten wir gemeinsame Pflanz-Tage an:

  • Frühlingsfest am 11.05.2024
  • Wilde Tomaten um den 15.05.2024
  • Pflanz in den Mai! Fruchtgemüse am 19.05.2024

Bitte informiert euch über die internen Signal-Gruppen!

Für Interessierte, die den Acker besuchen und mehr zur solidarischen Landwirtschaft erfahren möchten, haben wir öffentliche Acker-Führungen am

Hallo Frühling! Hallo Ackerchen!

Auf dem SOLAWI Isartal Acker entsteht ein Kinder-Beet

Am 16. März 2024 haben die Baierbrunner Kinder der BUND Naturschutzgruppe Isarkieselchen (6-7 Jahre) den Frühling auf dem SOLAWI Isartal Acker begrüßt. Etwas bleibendes haben sie hinterlassen: denn mit Hilfe der Erwachsenen haben sie ein Kinder-Beet angelegt, das in Zukunft für die Feldversuche der Kinder dient. Die ersten Blumen wurden bereits ausgesät.

Eva und Christina haben die Planung und Umsetzung des Acker-Vormittags für die Kindergruppe übernommen. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen haben sich die Kinder in einer Bewegungsmeditation in die Samen und Wurzeln eingefühlt, die im Boden überwintern. Musikalisch begleitet haben wir gespürt, wie die ersten Sonnenstrahlen alles wärmen und die Wurzeln, Blätter und Blüten sich in alle Richtungen strecken.

Danach schwärmten die Kinder aus und entdeckten den Acker. Die Reste einiger Kohlsorten waren noch zu finden, ein zerfressener Kohlrabi und die ein oder andere pfrenniggute Karotte. Außerdem glitzernde, farbige Steine. Die vielen Funde wurden zusammengetragen, den Farben zugeordnet und es gab einen lebendigen Austausch über das Wachsen, Vergehen und Entstehen von fruchtbarem Boden.

Jetzt war es aber Zeit für eine Brotzeit. Frisch gestärkt durften die Kinder endlich ihre mitgebrachten Schaufeln nutzen. Neben der Gerätehütte war ein Kinder-Beet abgesteckt. Die Erwachsenen lockerten die Grasnarbe und die Kinder durften nach Herzenslust buddeln. So viele Regenwürmer, Larven und Krabbeltiere wurden entdeckt. Manche davon konnten in Becherlupen genauer betrachtet werden. Andere Fundstücke wanderten auf eine Plane. Das kleine Ackerchen wurde von den stärksten mit großen Steinen vom Lesesteinhaufen umrandet.

Auf diesem ca. 3×5 m große „Ackerchen“ können die Kinder nach Herzenslust buddeln, entdecken und Pflanzexperimente machen.

Zum Abschluss untersuchten wir noch Samenkörner von verschiedenen Blumen. Eifrig wurden diese dann zum umgegrabenen Teil des Beetes getragen und sorgsam verbuddelt.

Wir freuen uns schon sehr auf das erste Keimen bis hin zu den duftenden, bunten Blüten. Danke an die interessierten und tatkräftigen Kinder der Isarkieselchen! Und natürlich laden wir alle Kinder der SOLAWI Isartal und unsere Gäste dazu ein, sich dem Boden im Kinderbeet spielerisch zu nähern.

Wer den Acker und das Ackerchen kennenlernen möchte, eine individuelle Tour buchen oder sich gern beteiligen oder Material spenden möchte, kann sich melden unter oeko-bildung@solawi-isartal.de

Der Erlebnisacker – Wie die SOLAWI Isartal Bildungsprojekte auf den Weg bringt

Persönlicher Bericht über das ehrenamtliche Engagement bei der SOLAWI Isartal und wie daraus ein Projekt wurde.

Im Februar hatte der Kindergarten meines Sohnes den Übergang vom Thema „Nachhaltigkeit“ zu „Wo kommt unser Essen her?“. Nichts liegt näher, als dass die SOLAWI hier vom Anbau in Münsing erzählt. Also brachte ich den Kindern eine SOLAWI-Gemüsekiste mit, ein paar Postkarten vom Acker, violette Karotten zum knabbern und ein großes Plakat zum Bodenleben in einem gesunden Boden.

Ich mache bei der SOLAWI normalerweise die Öffentlichkeitsarbeit, aber immer öfter besuche ich Schulen, Kindergärten oder veranstalte Aktionstage zum ökologischen Gemüseanbau. Und das kam so.

Das ganze musst du dir so vorstellen: ich bin selber total begeistert, was ich als Mitglied der SOLAWI Isartal alles lerne: nachhaltiger Anbau, was im Boden lebt und wozu das gut ist, aus was die Erde besteht, was die Gärtner und Landwirte alles bedenken und berücksichtigen. Die Verbindung von meinem täglichen Essen und einem ökologischen Handeln leuchtet mir sofort ein. Dass es möglich ist, ein ökologisches Gleichgewicht beim Gemüseanbau zu erzeugen, möchte ich sofort allen mitteilen.

Aus der eigenen Begeisterung für die solidarische Landwirtschaft heraus, fange ich an, Ackerrallyes und Material zu entwerfen und gehe damit in Schulklassen und hole Kindergruppen auf den Acker. Das Engagement macht Spaß und trägt das Anliegen der Solawi effizient weiter. Die Nachfrage steigt – sowohl bei der Solawi, als auch bei Bildungseinrichtungen, aber die Kapazität für mein ehrenamtliches Engagement ist ausgeschöpft.

Dank Förderung wird die Bildungsarbeit zu einem Projekt

Aus eigenen Mitteln kann die SOLAWI die pädagogische Arbeit nicht bezahlen. Über den Verein Bürgerkraft Isartal gelingt es uns, eine Förderung für die Bildungsarbeit der SOLAWI Isartal zu erhalten. Die Förderung deckt ein gewisses Stundenkontingent für die Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und pädagogische Inhalte ab.

Meine Aufgabe ist jetzt ein neues Bildungsangebot der SOLAWI Isartal zu etablieren und erste Projekte zur Umsetzung zu bringen. Die tiefe Vernetzung in der Genossenschaft, mein didaktisches Zusatzstudium und meine Arbeit für Kindergruppen und an Schulen sind ideale Bedingungen, qualitativ hochwertige Wissensbegleitung auf die Beine zu stellen. Aber auch Ackerführungen für Erwachsene, Bodenanalysen, eine Vogelbeobachtung und kulturelle Angebote werden 2023 von der SOLAWI Isartal realisiert.

Bildungsprojekte fördern, konzipieren, umsetzen und etablieren

Ehrenamt fördern: Meine ersten Besuche an der Schule, Kindergarten und mit Kindergruppen auf dem Acker werden in der Genossenschaft kommuniziert und ehrenamtliche Mitstreiter*innen gesucht. Das ermöglicht den Mitgliedern weitere Felder in der Genossenschaft mitzumachen.
Werbung und Vernetzung: Die Kommunikation nach außen wirbt für das neue Angebot der SOLAWI Isartal. Die Webseite, Newsletter und Flyer erregen Aufmerksamkeit und erhöht die Chancen, weitere Mitglieder zu gewinnen. Auch die Suche nach Kooperationen trägt den Ruf der SOLAWI weiter und baut Vertrauen auf.
Inhalte und Konzepte erstellen: Meine Lieblingsphase! Ich spreche mit Pädagoginnen, Ehrenamtlichen und gärtnerisch tätigen und wälze Bücher, um Inhalte und Ideen zu sammeln. Die ersten Anfragen werden von mir entgegengenommen und terminiert. Ich erstelle individuelle Konzepte und passendes Material für die Gruppen und ihre Themenwünsche. Ich verfasse Quizze und Rallyes am PC, zeichne und male Vorlagen und Spiele und werde so richtig kreativ.
Bildungsprojekte durchführen: Auf dem Acker, im Klassenzimmer und am Stand auf Aktionstagen stellen wir uns dem Publikum: den Kindern und Erwachsenen. Wir motivieren, erklären, aktivieren, bespaßen, grübeln und lachen. Für die Bodenanalyse wird eine Referentin gewonnen und die Ackerführungen finden großen Anklang. So eine Aktion ist aufregend und anstrengend aber sehr, sehr lohnend für alle Beteiligten. Auch Mitglieder können Mitmachaktionen wahrnehmen, so dass die Gemeinschaft der Genossenschaft gestärkt wird.

Das haben wir 2023 erreicht:

  • Vogelkunde und Bodenkunde auf dem Acker
  • Regelmäßige Acker-Führungen zur solidarischen Landwirtschaft
  • zwei Acker-Rallyes mit Kindergruppen
  • Schulbesuch in drei 3ten Klassen
  • Mitmach-Stand für Grund- und Mittelschule beim Nachhaltigkeitstag in Pullach
  • Ausstellung zur Agrarökologie auf dem Acker
  • Begleitung von Kinofilmen zum Thema solidarische Landwirtschaft
  • Mitarbeit beim Infoheft „Bürgerkraft und Solawi Isartal informieren“
  • Online-Info-Abende
  • 2024 hat die SOLAWI Isartal bereits den Morgenkreis dreier Kindergartengruppen besucht und einen Theater-Abend initiiert.
  • weitere Führungen sind 2024 bereits geplant

Mitgliedergewinnung durch Bildungsarbeit und Sensibilität für nachhaltige Landwirtschaft

Ich selbst habe eine neue Leidenschaft für nachhaltige Landwirtschaft entwickelt und sehr viel über das Thema gelernt. Darüber hinaus konnte ich genau diese Begeisterung und das Staunen weitergeben. In dem Moment geht es mir um die Sache und das freut mich einfach.

Die SOLAWI Isartal etabliert sich neben ihrer Kerntätigkeit als Bildungsanbieter und kann nicht nur Wissen zur ökologischen Landwirtschaft vermitteln, sondern steckt weitere Menschen mit ihrer Begeisterung an. Das kann sie für Mitgliederwerbung und Spendenaufrufe nutzen. Auch die Gemeinschaft der solidarischen Landwirtschaft profitiert durch die partizipativen Projekte. Das Netzwerk der Genossenschaft erweitert sich und das Ansehen steigt.

Wie kann es weitergehen?
Wir haben gesehen: es funktioniert und der Bedarf steigt. Die Anfragen trudeln ein und die Qualität des Angebots stimmt. Das geschaffene Material und die Konzepte müssen den ehrenamtlichen zur Verfügung gestellt werden. Die Organisation weiterer Projekte benötigt Zeit und Verbindlichkeit. Das alles kann nicht allein vom Ehrenamt getragen werden.
Um die Arbeit weiter aufrecht zu erhalten müssen wir nun in die zweite Phase kommen. Um eine Stelle für den Bereich zu schaffen muss noch viel getan werden und weitere Förderungen sind nötig.

Schulen, Kindergärten und Kindergruppen können sich bei Anfragen gern an uns wenden. Sofern keine aktuelle Förderung vorliegt, freuen wir uns, wenn ein Budget vorhanden ist.

Wenn du die Bildungsarbeit der SOLAWI Isartal fördern möchtest, wende dich gern an oeko-bildung@solawi-isartal.de

Die SOLAWI Isartal Schulstunde

Im Oktober besuchte unser Mitglied Eva Weigell, mit Unterstützung des Vereins Bürkerkraft Isartal, die dritten Klassen der Baierbrunner Grundschule. Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche der Schule, kam sie als Referentin mit Spielen und Gemüse zum Erleben mit allen Sinnen.

Unsere ca. 30-minütige Schulstunde besteht aus:

  • Kennenlernen der Referent*in und der Kinder
  • Zuordnung von Gemüse und Obst zur jeweiligen Erntesaison im Sitzkreis
  • Gemeinsames Besprechen: Was fällt uns auf? Was heißt saisonal und regional? Warum ist es gut regional und saisonal einzukaufen und zu essen?
  • Schmecken: Gemüsesorten können verkostet werden und die Kinder schreiben zu jeder Sorte 3 Adjektive auf.
  • Fühlen: Gemüsesorten werden in einer Tüte erfühlt
  • Riechen: Kräuter in einer Riechdose werden erschnüffelt
  • nachhaltige Pausenbox: Die Kinder packen eine Pausenbox, wie sie ihnen schmeckt und lernen, Plakstikverpackungen zu vermeiden. Auf das Arbeitsblatt schreiben sie für die Eltern Ideen auf, was sie mitnehmen möchten.
  • Ergebnisse werden in der Klasse besprochen und als Dank gibt es eine Postkarte

Mit viel Spaß und direktem Erleben, führen wir so die Kinder an die Themen heran:

  • Saisonal und regional
  • nachhaltige Landwirtschaft
  • Gemüse und Obst
  • gesunde Ernährung
  • Verpackung vermeiden

Wenn Sie oder Ihre Schule Interesse an unserem Angebot haben, wenden Sie sich gern an:

oeko-bildung@solawi-isartal.de

Erntedankfest: Sonniges Gemüt bei allen Wetterlagen

Es gibt kein schlechtes Wetter, wenn man nur warm genug angezogen ist und sich im Zweifel vor dem Regen unterstellen kann. So war’s am Sonntagnachmittag, den 15.10.2023. Wer sich hinausgetraut hat, der hatte jedenfalls die Sonne im Herzen dabei und durch die Wetterlagen hindurch wurden Besucher*innen mit wunderschönen Momenten belohnt, wenn die Sonne die Gegend in warmes Licht tauchte.

Ella führte die ca. 35 Mitglieder über den Acker und berichtete über die verschiedenen Anbau-Methoden und Artenvielfalt-Projekte. Besonders die Pflege unseres Bodenlebens und der Humusaufbau haben bei der SOLAWI Isartal einen hohen Stellenwert. Ein Vorgehen, das sich offenbar auszahlt, wenn man so die großen Salatköpfe, Kohlsorten und Kohlrabi-Köpfe staunend betrachtet. Ein ausgeklügeltes Rotationssystem sorgt dafür, dass wir mit unserem Partner, der Schloßgärtnerei Weidenkam, die Erde wechselnd bearbeiten und Platz für Gründüngung haben. Sie sorgt u.a. für lockeren, nährstoffreichen Boden, glückliche Regenwürmer und ist Regen- und CO2-Speicher.

Dieter erklärte außerdem den Maschinenpark: Mäher, Kreisler, Heulage, Schwader, Düngestreuer, der als Sähmaschine eingesetzt wird, Fräse und Mulcher … und warum es trotzdem viel Handarbeit gibt.

Nach dem vielen Wissenstransfer, kamen alle zusammen, um im Ritual, das Gabi und Alfons anleiteten, in alle Himmelsrichtungen, dem Himmel und der Erde zu Danken. Beim Singen wippten einige sogar mit, was gegen kalte Füße half. Schließlich wurde auch den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen gedankt, ohne die ein solches Projekt gar nicht zu stemmen wäre. Für den Einsatz gab es Honig von der Degerndorfer Imkerei Franziska Carstens. Ihre Honig-Produkte konnten auch verkostet und gekauft werden. Außerdem wurde der erste und einzige Apfel, der auf unserer Schäftlarner Streuobstwiese herrlich gewachsen ist, obwohl die Bäumchen eigentlich noch zu klein zum Tragen sind, geteilt. Die ersten Stücke bekamen die Evas – er möge uns Glück und Fruchtbarkeit für’s nächste Jahr bringen.

Beim Regenschauer trafen sich schließlich alle am Buffet im Zelt, die Agrar-Ökologie-Ausstellung konnte betrachtet werden und Sonnenblumensamen in Tütchen gepult.

Als die Sonne nochmal hervorspitzte war es für die meisten Zeit wieder heim, ins Warme zu fahren.

Danke, dass ihr dabei wart, um die Dankbarkeit für die Fülle des vergangenen Jahres zu teilen und gemeinsam das Erntedankfest zu feiern!

Programm

UhrzeitProgrammpunkt
14:00 UhrAnkommen und Begrüßung
14: 30 UhrAckerführungen
Apfel-Honig-Stand
Ausstellung „Agrarökologie“
15:30 UhrGemeinsames Innehalten, Musik und
Danksagung an die Erde und die Helfer*innen
16:30 UhrBüffet ist eröffnet!
Für alkoholfreie Getränke ist gegen Unkostenbeitrag gesorgt.
Feuerschale
Sonnenblumenernte für Kinder

Kürbis- und Karottenernte in den Ferien

In der letzten Ferienwoche haben wir besonders auch die Familien eingeladen bei der Ernte zu helfen. Dran waren die Karotten und Kürbisse. In 2 Stunden waren 4 Erwachsene und 5 Kinder Erntehelfer. „Viele Hände, rasches Ende!“, so Jan, unser Gärtner.

Die Karotten haben mit ihren verschlungenen Formen für Begeisterung gesorgt und die Kinder waren stolz, wenn sie ein besonders dickes Exemplar aus der Erde zogen. Außerdem haben wir bunte Raupen – vermutlich vom Schwalbenschwanz-Schmetterling – gefunden und in einzelnen Rettungsaktionen zu anderen Karottenpflanzen gebracht.

Die Kürbisernte war direkt eine Schatzsuche. Die verschiedenen Sorten (Butternut, Hokaido, Sweet Dumpling und Reste vom Rondini) verstecken sich unter dem dichten Blätterdach. So staksen wir durch das Grün und finden alle paar Schritte einen Kürbis. Die bleiben auf dem Acker zu Sortenhaufen sortiert zum trocknen.

Was für ein Erlebnis!

Redationsstart für „Bürgerkraft & Solawi Isartal informieren“

Auch im Herbst 2023 soll das Info-Magazin „Bürgerkraft & Solawi Isartal informieren“ herausgegeben werden. Die redaktionellen Vorbereitungen laufen bereits. Zur Mitarbeit sind die Mitglieder der SOLAWI Isartal herzlich eingeladen. Bei Interesse meldet euch bei pr@solawi-isartal.de, um Beitrags-Vorschläge einzubringen oder anderes Know-how z.B. im Layout anzubieten.

Der Verein Bürgerkraft Isartal, der sich in der Region für das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Klimaschutzes einsetzt, und die SOLAWI Isartal arbeiten weiterhin eng zusammen. Seit letztem Jahr bringen wir gemeinsam das Info-Magazin heraus, das die Region über Probleme und Fragestellungen von Umweltschutz, Klimawandel und Energiewende informiert. Die SOLAWI Isartal berichtet insbesondere über unsere ökologischen Projekte und die Beiträge zur Agrarwende.

Mitschreiben und Mitmenschen bewegen

Wenn auch du Spaß am Formulieren hast, dann kannst du dich mit eigenen Beitrags-Vorschlägen einbringen:

  • Welche Themen interessieren dich besonders? Mach einen Vorschlag für andere Redakteure.
  • Warst du bei Projekten der SOLAWI Isartal dabei und willst deine Erfahrungen teilen? Schreib einen Bericht!
  • Dich hat ein Beitrag im letzten Magazin bewegt? Sende einen Leserbrief!
  • Du bist Experte, was Umweltschutz, Klimawandel, Energiewende oder Agrarwende angeht? Bereichere das Magazin mit Hintergrundinformationen oder deiner Meinung.
  • Du stellst selbst Umweltprojekte auf die Beine und willst über dein Angebot informieren? Schicke uns deine kurze Projektbeschreibung.
  • Du stellst nachhaltige, ökologische Ware her? Schalte eine Anzeige!

Die Mitarbeit im kleinen Team ist unkompliziert, wird über E-Mails organisiert und wird dankbar angenommen. Außerdem macht es Spaß im Redaktionsteam Meinungen auszutauschen. Eingereichte Texte werden lektoriert und nach Absprache aufgenommen. Bitte meldet euren Beitrag unbedingt vorab an, damit er eingeplant werden kann. Redaktionsschluss ist Mitte September!

Wo finde ich das Info-Magazin?

Das Info-Magazin „Bürgerkraft & Solawi Isartal informieren“ wird über die Mitglieder der SOLAWI Isartal verteilt und wird an zentralen Punkten des Verteilergebiets ausgelegt. Das PDF der Ausgabe 2022 findest du auch in unserem Download-Bereich. Das Magazin wird über Mitgliedsbeiträge und ehrenamtliche Arbeit finanziert und realisiert.

Für Rückfragen und zur Mitarbeit schreibt eine Mail an: pr@solawi-isartal.de

Estelle: Gründungsmitglied, Aufsichtsrätin, Teil des Leitungskreises

Name: Estelle Hower-Tilmann
Bei der SOLAWI Isartal seit: Anbeginn, also bereits als die Idee zur SOLAWI noch ein reines Luftschloss war.

Beschreibe kurz deine Aufgabe(n) bei der SOLAWI.
Kurz – auch bei mir schwierig. Als Gründungsmitglied, Aufsichtsrätin und Teil des Leitungskreises habe ich sehr viele Prozesse begleitet, mit Herz, Hirn und oft auch tatkräftigem Anpacken. So habe ich 2021 eine erste Packlogistik für unsere 32 Startkisten aufgebaut und koordiniert – eine Aufgabe, die 2022 dankenswerterweise an Angie überging. Im Jahr 2022 habe ich viele Tage am Acker beim Pflanzen und Ernten verbracht, nebenbei die Vorstandsarbeit unterstützt und auch die Festorganisation gemanagt. Aktuell springe ich ein, wo Bedarf ist: am Acker, beim Packen, bei Terminen, bei Fest- oder Versammlungsorganisation, … die Bezeichnung meiner Tätigkeit als Feuerwehr wurde vorgeschlagen … ich weiß nicht so recht 😉

Welches Projekt packst du aktuell bei der SOLAWI an?
Ich bleibe im Bild: Brände löschen, wo sie auftauchen – bevorzugt bevor es richtig brennt. Nach der Generalversammlung stehen nun das Projekt Trockentoilette für den Acker, die Planung für das Erntedankfest im Oktober und die Vorbereitungen der Leitungskreisklausur an. Ansonsten helfe ich als Urlaubsvertretung beim Ernten auf dem Acker, unterstütze Angie beim Packen und, da der Sitz der SOLAWI bei uns daheim ist, ist das Thema SOLAWI täglich bei uns präsent. Besonders am Herzen liegt mir aktuell, die Planung für 2024 anzugehen.

Welche Eigenschaften/Fähigkeiten/Hintergründe helfen Dir dabei besonders?
Als Biologin und Umweltpädagogin liegt mir das Projekt SOLAWI fachlich am Herzen. Hier kann ich meine Leidenschaft für ökologische Themen wie auch pädagogische Aspekte einbringen. Meine Eigenschaften: ich strukturiere, denke mit und bin gerne aktiv dabei. Außerdem reizen mich neue Fragestellungen und ich schätze es im Team zu arbeiten.

Was hat dich zur SOLAWI gebracht?
Naja, mitgehangen, mitgefangen: Ich war dabei bei der Geburtsstunde, bei den ersten Orientierungsgesprächen mit anderen Solawis, beim Erstbesuch in Weidenkam, … eigentlich hat mich Peter dazu gebracht, unser Vorstand.

Deine SOLAWI-Vision in 3 Jahren? / Was wünscht du dir von – bzw. für – die SOLAWI?
Die Solawi-Idee eines alternativen Wirtschaftens, eines gemeinsamen Projektes mit viel Miteinander und die Bedeutung für die Zukunft unserer Erde spielen für mich eine sehr große Rolle. Daher stehe ich absolut hinter dem Projekt. Meine Vision in 3 Jahren: die SOLAWI steht auf einem festen Fundament und hat einen stabilen Stamm an Solawisti, die ebenfalls hinter dem Projekt als Ganzes stehen. Alle regelmäßigen Arbeiten und auch die Betriebsleitung werden von fair bezahlten Angestellten durchgeführt. Ich wünsche mir, dass wir trotz oder gerade wegen der krisenhaften Stimmung rundum, viele Gleichgesinnte finden, die das Projekt tatkräftig unterstützen. Meiner Meinung nach braucht es solche Projekte mehr denn je und ich kann nur jedem*jeder empfehlen ein paar Stunden am Acker oder beim Packen in Weidenkam zu verbringen. Danach lacht die Seele und man fühlt sich garantiert besser, wenn auch mal mit Muskelkater ;).

Persönlicheres:

Machst du sonst (noch) etwas beruflich?
Ja. Ich arbeite als freiberufliche Biologin und Umweltpädagogin in der Museumspädagogik u.a. im Museum Mensch und Natur, im Biotopia Lab und in der Almschule (Werksviertel). Dazu organisiere und begleite ich eine Gruppe des freiwilligen ökologischen Jahres (FöJ) auf Fortbildungsseminaren.

Interessen/Hobbies?
Familie, Freunde, Yoga, Lesen, Natur und viel Fahrrad fahren – alles etwas reduziert, denn die SOLAWI ist auch ein großes neues Hobby und Lernfeld für die ganze Familie.

Was ist dein Lieblingsgemüse und/oder dein persönlicher Kistenküchentipp?
Bisher haben wir nahezu alles mit Freude und Genuss verbraucht, gekocht und gegessen. Besonders Ofengemüse oder Pfanneneinerlei lassen sich auf (fast) alles anwenden. Persönlich genieße ich besonders Spitzkohl, gewürzt mit Sojasauce und Sesam und die Rondini, einfach mit Butter und Kräutersalz. Wir nutzen auch fast alle Blätter wie Spinat und unser Bokashi-Kompost hat das Nachsehen, wobei wir zur Gartenarbeit eh nicht kommen.

Dein Lese-/Musik- oder Ausflugstipp für Solawisti?
Nach dem Besuch von Acker und/oder Weidenkam direkt zum Starnberger See bei Ambach. Alternativ ist auch ein Radlausflug von Baierbrunn zum Acker oder zum See ein Traum.

Du willst noch mehr von uns kennenlernen? Hier geht’s zu den Personen-Vorstellungen.

Spielstraße zur Nachhaltigkeit in Pullach mit dem Naturerlebniszentrum

Eine temporäre Spielstraße bringt den Grundschülern in Pullach verschiedene Themen der Nachhaltigkeit näher – mit dabei die SOLAWI Isartal zu nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährung

Am Montag-Vormittag, den 24.07.2023, hatten die Grundschüler in Pullach einen besonderen Unterrichtspunkt. An verschiedenen Mitmach-Stationen erlebten die Kinder Klassenweise was es heißt Energie zu produzieren, organisierten selbst einen Flohmarkt und eroberten die Straße für sich, ihre Spiele und kindgerechte Fortbewegungsmittel. Eingeladen vom Naturerlebniszentrum Pullach, Burg Schwaneck, organisierte die SOLAWI Isartal eG auch einen Stand zum Thema nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft.

Mit allen Sinnen konnten die Kinder bei uns den Duft von Kräutern erschnüffeln und zuordnen und Gemüse ertasten, probieren und kennen lernen. Außerdem haben wir uns über ihre Brotzeitbox ausgetauscht. Beim Zuordnungs-Spiel, wann das heimische Obst und Gemüse reif zur Ernte ist, gab es einige Aha-Erlebnisse:

„Wieso gibt es denn Trauben dann das ganze Jahr über im Supermarkt? Das ist voll verwirrend!“

„Boa, das Meiste wird ja im Sommer und Herbst geerntet. Und was ist im Winter?“

Kleine Teilnehmer*innen

Auch einige Passanten und Eltern waren interessiert an den vielfältigen Angeboten und diskutierten fleißig über das Ernährungs- und Landwirtschaftssystem. Ein rundum gelungener Vormittag!

Wir danken für die Einladung und Kooperation mit dem Naturerlebniszentrum Pullach, Burg Schawaneck.

Ermöglicht wurde der Stand durch ehrenamtliche Mitarbeit und die Förderung zur Bildungsarbeit der SOLAWI Isartal durch den Bürgerkraft Isartal e.V. und die Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Wir danken herzlich!

Fotos: Kathl Müller-Flores und Eva Weigell
Text und Durchführung: Eva Weigell