Spielt mit beim großen SOLAWI-Spiel und lasst euch inspirieren! Offener Brief eines Genossenschafts-Mitglieds

Hallo Solawisti!

Ich bin Dieter, von Anfang an – seitdem wir den Acker bei Degerndorf gepachtet haben – aktives ehrenamtliches Mitglied in der Ackergruppe. Ich habe in den 70gern Agrarwissenschaften in Weihenstephan studiert, in den 80gern einen Bio-Bauernhof in Niederbayern bewirtschaftet und seit den 90gern mich anderweitig beruflich orientiert. Fast mein ganzes Leben hatte ich einen eigenen Gemüsegarten für den Eigenbedarf. Jetzt, als Rentner, finde ich große Freude, mich dem genossenschaftlichen Gemüsebau mit sehr angenehmen Mitarbeitern auf einem Acker in einer der schönsten Gegenden Deutschlands zuzuwenden. Mein Hauptinteresse liegt in dem Erforschen der Möglichkeiten, wie wir auch im Gemüsebau die Bodenbiologie bestmöglich unterstützen können, um gesunde und hochwertige Pflanzen zu erhalten. Dazu habe ich mich in den letzten 2 Jahren weiter fortgebildet.

Die Solawi halte ich für eine sehr gute Konstruktion. Ich wünsche mir, daß noch mehr Mitglieder das Potential unseres gemeinsamen Projektes erkennen und nutzen.
Deshalb möchte ich hier ein kurzes Plädoyer für unsere SOLAWI halten:

Was machen wir?

Wir produzieren in Eigenregie regionales, frisches, gesundes, vielfältiges Bio-Gemüse direkt vor Ort für unseren eigenen Bedarf. Das ist wertvoll für uns und für die Natur.

Wir leisten einen Beitrag zur ökologischen Neuorientierung in der Gesellschaft.

Wir versuchen uns von der kapitalistischen Produktionsweise (Konkurrenzprinzip, Gewinnmaximierung um jeden Preis) und der industriellen Nahrungsmittelproduktion abzukoppeln und menschlichere und naturnahe Wege zu erforschen, indem wir eine Solidargemeinschaft gegründet und einen Eigenanbau begonnen haben.

Wir kooperieren mit einer wunderschönen Demeter-Gärtnerei (Weidenkam), durch welche wir vielfältige Unterstützung und hochwertiges Gewächshaus-Gemüse bekommen können.

Aber unsere SOLAWI hat noch mehr zu bieten:

Schritt für Schritt gestalten wir ein Stück Land hin zu einem wertvollen multidiversen Biotop.
Ein Stück Land, das zu einem großen blühenden Garten werden kann, an dem sich jede(r) von uns erfreuen kann, bei dem jede(r) sich entsprechend seiner Wünsche und Fähigkeiten einbringen und mitgestalten kann. Und das Wichtigste dabei: Alles geschieht freiwillig.
Hier können Bildungsprogramme angeboten werden, hier können Kinder spielerisch erfahren, wie ihre Nahrung angebaut wird, hier können Menschen sich ohne Leistungsdruck an den Arbeiten mit der Erde und den Pflanzen beteiligen, hier können sich Menschen mit ähnlichen Interessen (z.B. Freude an der Natur, gesunde Ernährung, Lebensfreude etc) treffen, sich austauschen, zusammen feiern. Vielleicht ist noch viel mehr möglich. Es ist unser Acker. Wir können ihn gestalten, wie wir wollen. Unserer Kreativität sollten keine Grenzen gesetzt sein.
Z.B. könnt ihr zur Bereicherung und Verschönerung des Platzes gerne Ideen, euer Engagement oder auch einen finanziellen Beitrag (am Geld fehlt es leider oft) einbringen. Z.B. hat ja jemand vielleicht Lust, ein schönes Eingangstor zu gestalten? Oder vielleicht findet jemand einen Namen für unseren Acker-Garten? Vielleicht möchte jemand eine besondere Kultur auf einem Extra-Beet anbauen (wie gerade unser Tomaten-Experiment)? Vielleicht hat jemand Lust, bei der Instandhaltung und Wartung unserer Maschinen und Geräte mitzubasteln? Vielleicht möchte jemand eine Solaranlage auf das Hüttendach montieren, ein Staudenbeet anlegen oder eine Pergola installieren? Vielleicht möchte jemand sommerliche Grillabende oder Musik-Events organisieren…

Und ganz nebenbei: Unkrauthacken und -jäten und beim Pflanzen und Ernten mithelfen wird natürlich immer hoch geschätzt und mit Extra-Gemüse belohnt!

Leute, laßt euch von den vorhandenen Möglichkeiten inspirieren, spielt mit beim großen SOLAWI-Spiel! Die SOLAWI braucht euch!

Mit herzlichen Grüßen
Dieter von der Ackergruppe

Anm. des Vorstands: Umsetzung der eingebrachten Ideen sind abhängig von Vorgaben und unseren Möglichkeiten, wie baurechtlichen Vorgaben, ökologischen Standards und anderem.

Die wilde Tomate. Das Experiment-Tagebuch

Freilandtomaten vom Acker, ganz ohne Gewächshaus? Ja wo gibt’s denn sowas?!

Willkommen beim saftigsten Abenteuer, seit es Tomaten gibt. Die Sortenvielfalt bei ist unheimlich groß. Und ja, es gibt Sorten, die gelten als robust und wenig anfällig für z.B. Braunfäule. In einer privaten Initiative von Cristina wagen wir den Versuch und entlassen Tomatenpflänzchen in die „freie Wildbahn“.

Ziel des Versuchs ist noch nicht die wöchentlichen Kisten mit Tomaten zu füllen. Wir werden zunächst sehen, welche Tomaten sich für den Ackerbau eignen. Die erntereifen Tomaten dürfen die Erntehelfenden, unsere Gärtner und nicht zuletzt unsere interessierten Besucher*innen naschen. Ganz nebenbei hoffen wir, dass die Tomatensorten und die Geschmacksvielfalt euch mit Begeisterung anstecken.

Verfolgt mit uns den Fortschritt und unsere Erfahrungen mit den Tomatenpflänzchen vom Samen bis zum Genuss.


Juni 2024: Schnecken, Regen und endlich Sommer

Zum 05. Juni haben wir bereits 9 Tomatenpflanzen ausgetauscht. Die Schnecken waren unbarmherzig, aber wir geben nicht auf.

Einige der Pflänzchen sind allerdings auch sehr gut angewachsen und sehen stark und robust aus. Wir freuen uns auf das weitere Gedeihen.

Inzwischen wurde jeder Tomate auch eine Bambusrute bzw. eine Tomatenstange gesponsert. Vielen lieben Dank an die Mitglieder, die sie spendiert haben!

Ein Seitenblick auf unser zweites Experiment: die willden Chilis, Paprikas und Physalis. Hier sieht die Schneckenplage nach den Regengüssen ähnlich aus, außerdem vertragen die Pflanzen wesentlich weniger die Kälte, der sie nach der Aufzucht im Gewächshaus ausgesetzt sind.

Dennoch entdecken wir Ende Juni erste Blüten und Früchte!

Mai 2024: Achtung! Wilde Tomaten!

Am 14.05. haben Cristina und Eva 21 Tomaten auf den Acker gepflanzt. Sie haben ihren Platz auf den Erdwällen um das Zelt herum gefunden.

Die Ackererde wurde hier bereits gedüngt bzw. kann nachgedüngt werden. Auf der Westseite ist es etwas windgeschützter. Hier stehen 10 Philamina-Tomaten (Open Source Saat). Dafür bekommen die Pflanzen im Osten bereits die Morgensonne. Hier haben Goldita, die Johannesbeer-Tomate und der „Black Prince“ (eigentlich keine wilde Tomate, sondern eine Fleischtomate, aber mal sehen, wie sie sich macht) ihren Platz gefunden.

Mit jeweils einem Steinkreis kenntlich gemacht und der Warnung (vor den wilden Tomaten) versehen, hoffen wir, dass keiner aus Versehen darüber stolpert.

Noch sind die Pflänzchen klein. Bald brauchen die Paradiesäpfel aber Stäbe zum klettern.

Anfangs werden die Tomaten noch gegossen, bis die Wurzeln richtig anwachsen. Dann werden die Tomaten nicht mehr verwöhnt, damit ihre Wurzeln sich das Wasser in tieferen Erdschichten suchen und so robust gegen Trockenheit werden. Nun beginnt allerdings auch der Kampf gegen die Schnecken. Drei der Philamina wurden bereits komplett aufgefressen. Cristina hat sie bereits ersetzt. Wir werfen weiter ein Auge drauf!

April 2024: Babypflanzen

Die Pflänzchen bilden weitere Blättchen. Es schaut gut aus!

Weniger angenehm der Wintereinbruch. Nach den sommerlichen Tagen im März schneit es tagelang! Die Tomaten ziehen um ins Wohnzimmer. Dabei fällt Cristina eine Trage mit Babypflanzen aus der Hand und die Sorten kommen durcheinander! Ein Albtraum für alle Hobbyzüchter. Cristina kommt sich vor wie eine Raben-Tomaten-Mama… Nicht so tragisch. Wenn sie groß sind, wissen wir wieder, welche Sorte es ist.

März 2024: die Sorten

Die Samen werden in die gute Anzuchterde gepflanzt. Jetzt heißt es warten. Und schon sprießen sie. Die gewählten Sorten sind:

  • Philamina
  • Golden Currant
  • Johannesbeertomate
  • Marina
  • evtl. noch eine Buschtomate…

Dress Code: Erdig

Frühlingsfest auf dem Acker: Gemeinsames Pflanzen, gutes Essen und herzliche Gemeinschaft

Inmitten sanft geschwungener Hügel und unter einem strahlend blauen Himmel versammelte sich die Gemeinschaft der SOLAWI Isartal am Samstag, 11. Mai 2024, zum Frühlingsfest. Ein Fest, das nicht nur den Beginn einer neuen Saison markierte, sondern auch die Verbundenheit untereinander und mit der Natur feierte.

Beim gemeinsamen Pflanzen am Vormittag wurden voller Vorfreude und Liebe zur gemeinsamen Sache Lauch- und Mais-Pflänzchen in den Acker gebracht. Eine weitere Helfergruppe mulchte den Bereich daneben, um das Pflanzen der Kürbisse vorzubereiten. Außerdem haben wir dieses Jahr ein Experimentier-Feld, auf dem Paprika, Chilis und Physalis gedeihen sollen. Normalerweise wachsen diese Früchte im Gewächshaus, wir werden sehen, wie sie sich auf dem Acker machen. Jeder Handgriff war getragen von Gemeinschaftssinn und dem Wunsch, sich aktiv am Entstehen der Ernte zu beteiligen. Gut organisiert von Daniel und mit den vielen tatkräftigen Händen ging die Zeit wie im Fluge vorbei.

Die, die schon Vormittags so fleißig waren, bestanden darauf, dass das Buffet bereits zu Festbeginn eröffnet wurde. Eine Fülle von Köstlichkeiten breitete sich aus, von selbstgemachten Snacks bis hin zu frisch gebackenem Quiches und Kuchen. Für Getränke war gesorgt. Jeder hatte etwas mitgebracht, und gemeinsam genoss man die Früchte der Arbeit und der Solidarität.

Die Kinder erstellten Pflanzen-Steckbriefe, führen mit dem Kindertraktor, bemalten Steine und konnten sich mit Diabolo und Fußball kennenlernen und austoben. Gut kam auch an, dass sie sich Radieschen ziehen durften – meist zur Freude der Eltern, die sie dann genießen durften.

Bei der Acker-Führung war das Staunen über die vielen Gedanken und das Wissen unserer Gärtner über den regenerativen Gemüseanbau zu spüren. Bei der SOLAWI Isartal steht die Regeneration des Bodens und unseres kleinen Ökosystems im Vordergrund. Deswegen haben wir eine multidiverse Gründüngung, pflanzen Hecken und Bäume, arbeiten mit Zwischensaaten, Blühstreifen, Mulchen und füttern und pflegen unser Bodenleben genauso, wie unsere Pflanzen selbst. Viel Arbeit und Liebe zum Detail, die man spürt und schmeckt.

Und was wäre ein Frühlingsfest ohne ein Lagerfeuer? Am Nachmittag versammelte man sich um die lodernden Flammen, um gemeinsam Stockbrot zu backen und den Gemüsegeschichten von Elisabeth zu lauschen. Im entspannten, plaudernden Zusammensein fühlte man sich der Natur nach und der Gemeinschaft. Nicht nur das Feuer wärmte einen, sondern auch die Herzlichkeit und Verbundenheit, die diesen Tag zu etwas Besonderem machten.

So ging das Frühlingsfest auf dem Acker der Solidarischen Landwirtschaft zu Ende, erfüllt von Gelächter, guten Gesprächen und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit. Ein Tag, der nicht nur den Beginn einer neuen Saison markierte, sondern auch die Kraft und Schönheit einer gemeinschaftlichen Vision erlebbar machte. Vielen Dank an alle Besucher*innen und alle, die Hand in Hand zum Gelingen des Festes beigetragen haben!

Beweisstück Unterhose | Spurensuche nach Bodenleben

Sind die übergeschnappt? Vergraben Unterhosen auf dem Acker? Nein, wir veranstalten keinen Hokuspokus, sondern machen mit beim Citizen Science Projekt „Beweisstück Unterhose“. Mit dem Vergraben von Baumwollunterhosen, die bis Mitte Juni in der Erde bleiben, „messen“ wir die Aktivität unserer Bodenorganismen. Je zersetzter die Phasern, desto aktiver die Tierchen.

An zwei Standorten wurden Unterhosen vergraben. Das Ergebnis ist teilweise überraschend

Mitten im letzten Wintergruß haben wir am 20.04. 2024 ein Fleckchen Sonne ausgenutzt, um mit eisigen Händen die Unterhosen im Acker verschwinden zu lassen. Seither weht ein Unterhosenfähnchen, um die Stelle zu markieren. Eine zweite Kinderunterhose ist im Kinderbeet verschwunden. Ein Regenwurm wollt es gleich genauer wissen und kam neugierig zum Tatort.

15.06.2024 wurde ausgegraben – mit überraschendem Ergebnis

Unsere „Beweissücke“ wurden am 15.06.24 ausgegraben und hatten ihren großen Auftritt gleich auf der „Nantesbucher Tischgesellschaft„,j wo sie für Gesprächsstoff sorgten. Überraschendes Ergebnis: die Hose, die im Acker eingegraben war, leider genau im überschwemmten Gebiet nach dem Regen, war schon recht durchnagt. Die andere Hose im Kinderbeet, abseits des Ackers war zwar von Wurzeln durchzogen, aber sonst fast wie neu. Insgesammt, hätten wir mit einer stärkeren Zersetzung gerechnet.

Woran mag das liegen?

Hier unsere Interpretation:

  • Durch die ungewöhnlich kalte Witterung des Sommers war das Bodenleben noch nicht sehr aktiv, daher war die Zersetzung des Stoffes noch nicht weit voran geschritten
  • Ebenso hat auch die Überschwemmung dazu geführt, dass das Bodenleben an genau der Stelle, an der die Unterhose vergraben war, inaktiv war bzw. zu wenig Luft zum überleben hatte.
  • Den eindeutigen Zersetzungs-Unterschied, den die Unterhosen der verschiedenen Standorte aufweisen, könnte darauf hinweisen, dass unsere Pflege des Bodenlebens auf dem aktiven Acker-Bereich (wenig Störung, Mulchen, etc.) Wirkung zeigen, wohingegen der reine Wiesenbestand beim Kinder-Acker, der weitgehend sich überlassen ist, weniger Bodenaktivität aufweist.

Warum machen wir mit beim Citizen Science Projekt?

Ohne die kleinen Wesen im Boden geht einfach nichts. Sie lockern den Boden und machen fruchtbaren Humus. Je aktiver die Tierchen, desto gesünder der Boden und desto gesünder und leckerer unser Gemüse.

Böden versorgen uns mit Nahrung, sauberem Wasser, schaffen ein angenehmes Klima und tragen wesentlich zur biologischen Vielfalt bei. Damit diese Leistungen erhalten bleiben, müssen die Böden besser bekannt sein. Als SOLAWI Isartal sehen wir auch einen Bildungsauftrag, in dem wir unsere Mitglieder und Interessierte über die ökologischen Zusammenhänge mit unserer Nahrungsmittelproduktion vertraut machen. Deswegen machen wir gern bei dieser witzigen Idee mit und veranschaulichen so, wie aktiv unsere Bodenhelden uns beim Anbau unterstützen.

Mehr Infos zum Projekt-Initiator hier.

Saisonstart 2024 der SOLAWI Isartal

Von Baumspenden, Kinderbeeten und emsigen Vorbereitungen. + Pflanztermine vormerken!

Das Frühlingserwachen ist deutlich zu spüren bei der SOLAWI Isartal. Bereits seit März wird der Acker emsig für die Pflanz-Saison vorbereitet. Hier ein Überblick, über das, was sich seither getan hat.

Bodenvorbereitung März und April

Die Grundbodenbearbeitungen sind seit April im vollen Gange. Mit dem kurzfristigen Einbruch des Sommers und Temperaturen von über 20 Grad Ende März waren die oberen Erdschichten ausreichend agetrocknet, so dass die Ackerflächen das erste Mal befahrbar und somit bearbeitbar, ohne Schäden wie Verdichtungen anzurichten. Die „Bodenpflege“ steht bei uns an erster Stelle, daher ist es uns besonders wichtig, so schonend wie möglich mit dem Boden umzugehen. Die trockene und warme Phase haben wir gut für die Beet-Vorbereitungen genutzt und die ersten Samen und Pflanzen sind im Boden. Lauchzwiebeln, Radieschen und diverse Kräuter sind dieses Jahr die Vorreiter auf dem Acker und werden, insofern das Wetter mitspielt, nach und nach mit einer bunten Vielfalt an leckerem und gesundem Gemüse ergänzt.

Die diesjährigen Anbauflächen waren für die dauerhafte Durchwurzelung über den Winter mit verschiedenen Gründüngungen eingesät. Erreichen will man damit, dass die Bodenorganismen eine Lebensgrundlage haben und über den Winter im Boden freigesetzte Nährstoffe wie Stickstoff durch die Gründüngungspflanzen gebunden werden. Bei dem jetzigen Einarbeiten des in unserem Fall Grünroggen werden diese Nährstoffe durch die Zersetzung des organischen Materials wieder frei und sind für unsere Gemüsepflanzen verfügbar. Gleichzeitig sind sie Futter für die im Boden vorkommenden Organismen wie Bakterien und Pilzmyzelien, die Helden unseres Ackers, die in ständiger Symbiose mit unseren Kulturpflanzen stehen und unter anderem Nährstoffe „austauschen“.

Neue Bäume!

Am 20. März 2024 rückte unser Obstbaum-Gärtner Oliver Braunhold mit kleinem Bagger an. Damit konnten  9 weitere Obstbäume gepflanzt werden:

  • 2 x Kirsche: Schubacks Frühe Schwarze, Lucienkirsche,
  • 1 x Ouillins Reneklode,
  • 1 x Birne Madame Verté,
  • 1 x Birne Herzogin Elsa, 
  • 1 x Hauszwetschge, 1 x Apfel Zabergäurenette
  • 1 x Kirsche Frühe Rote Meckenheimer

Einige der Sorten sind Wildformen und unterscheiden sich von der Kulturform. Die Blätter der Bäume dienen als Futter für viele Schmetterlingsarten. Das Herbstlaub schützt zudem den Boden vor Erosion und Frost und fördert als Mulch und Kompost die Humusbildung.

Dank an die noblen Spender*innen: Dieter, Elvy, Eva B., und Heidi! Dank an Ella für die Koordination und besonders an Dieter für die Initiative! 

Bild: Helmut
Bild: Eva

Hanami auf der Streuobstwiese

Wer noch einen Grund zum Feiern sucht, der wird im Frühling beim Hanami-Fest fündig. In Japan genießt man ein Picknick unter den blühenden Obstbäumen. Die kurze Blütezeit erinnert uns an die Vergänglichkeit des Lebens und, dass wir es genießen sollten.

Zugegeben, die Blütenpracht auf unserer Streuobstwiese in Schäftlarn muss man noch suchen und die Knospen auf dem Acker sind auch noch übersichtlich, aber Vorfreude ist die schönste Freude.

Erste Blüten auf dem Acker
Die Obstbäume auf der Streuobstwiese Ebenhausen-Schäftlarn wirken noch unscheinbar.

Neues „Ackerchen“

Im März hat eine Kindergruppe vom BUND Naturschutz und zwei Mitglieds-Kinder unseren Acker besucht und einen Kinder-Acker angelegt. Mehr zum Beet für Buddler und Experimentiererinnen gibt’s in diesem Bericht. (Bild: Eva W.)

Acker-Vorbereitung

Neuer Graben

Mit Hilfe eines kleinen Baggers und vielen Helfer*innen mit Schaufel und Spaten wurde im März um unser Zelt herum ein kleiner Graben realisiert. Der schützt den Boden im Zelt vor Überschwemmungen. (Bild Walter K.)

Neue Gründüngung

Das Kleegrasfeld wurde von den Mäusen etwas mitgenommen. Auf einem Teil des Feldes wurde daher mithilfe eines Vredo-Nachsaatgerätes Rotkleegras nachgesät. Die Maßnahme über den Maschinenring ist sinnvoll, damit ausreichend Mulchgras geerntet werden kann. Nun muss das Wetter sein übriges tun, damit die Saat gut aufgeht.

Zudem wurde ein Teil der Gründüngung bereits geerntet und kann bereits zu Heuballen gepresst werden. Diese Silage wird dann als Mulchmaterial verwendet.

Erste Radieserl sprießen

Hier muss man schon genau hinschauen. Aber die ersten angesäten Rasieserl schauen schon hervor. Hoffentlich wird’s ihnen die nächsten Tage nicht zu kalt.

So gut wie neu: die Bodenfräse

Die Bodenfräse ist runderneuert samt Messermontage. Danke an Bernhard und das gesamte Acker-Team, das das Reparaturprojekt so toll gepackt hat! (Bild: Walter K.)

Neue Pflanztermine im Mai

Für Mitglieder und interessierte bieten wir gemeinsame Pflanz-Tage an:

  • Frühlingsfest am 11.05.2024
  • Wilde Tomaten um den 15.05.2024
  • Pflanz in den Mai! Fruchtgemüse am 19.05.2024

Bitte informiert euch über die internen Signal-Gruppen!

Für Interessierte, die den Acker besuchen und mehr zur solidarischen Landwirtschaft erfahren möchten, haben wir öffentliche Acker-Führungen am

04.05.2024, 15 Uhr: Ackerführung zum Klimafrühling

Die Landkreise und Gemeinden des Oberlandes sind zum einen vom Klimawandel betroffen und müssen sich auf vielfältige Herausforderungen und Veränderungen einstellen. Mit dem Klimafrühling Oberland wollen sie mit sehr unterschiedlichen Veranstaltungen Engagement im Bereich Klimaschutz sichtbar machen.

Im Rahmen des Klimafrühling Oberland bieten wir eine Ackerführung zum regenerativen Gemüseanbau in unserer solidarischen Landwirtschaft an.

Die Teilnehmer*innen erfahren, was ökologische Landwirtschaft mit Klimawandel, Arten- und Vogelschutz sowie nachhaltiger Ernährung zu tun hat. Es wird erklärt, wie die SOLAWI mit verschiedenen Methoden die Artenvielfalt auf dem Acker vergrößert und gleichzeitig gesundes Gemüse erntet, Lebensmittel rettet und die Transportwege verkürzt.

Die genossenschaftlich geführte Bio-Gärtnerei arbeitet auf 2,7 ha Ackerfläche. 160 Haushalte zwischen Wolfratshausen und Solln werden wöchentlich mit regionalem Bio-Gemüse beliefert. Die Mitglieder der SOLAWI können auf dem Feld selbst mitarbeiten.
Kinder sind herzlich willkommen, beim Acker-Bingo Gemüse zu suchen.

Teilnahmegebühr: Es wird um freiwillige Förderbeträge gebeten.

Hallo Frühling! Hallo Ackerchen!

Auf dem SOLAWI Isartal Acker entsteht ein Kinder-Beet

Am 16. März 2024 haben die Baierbrunner Kinder der BUND Naturschutzgruppe Isarkieselchen (6-7 Jahre) den Frühling auf dem SOLAWI Isartal Acker begrüßt. Etwas bleibendes haben sie hinterlassen: denn mit Hilfe der Erwachsenen haben sie ein Kinder-Beet angelegt, das in Zukunft für die Feldversuche der Kinder dient. Die ersten Blumen wurden bereits ausgesät.

Eva und Christina haben die Planung und Umsetzung des Acker-Vormittags für die Kindergruppe übernommen. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen haben sich die Kinder in einer Bewegungsmeditation in die Samen und Wurzeln eingefühlt, die im Boden überwintern. Musikalisch begleitet haben wir gespürt, wie die ersten Sonnenstrahlen alles wärmen und die Wurzeln, Blätter und Blüten sich in alle Richtungen strecken.

Danach schwärmten die Kinder aus und entdeckten den Acker. Die Reste einiger Kohlsorten waren noch zu finden, ein zerfressener Kohlrabi und die ein oder andere pfrenniggute Karotte. Außerdem glitzernde, farbige Steine. Die vielen Funde wurden zusammengetragen, den Farben zugeordnet und es gab einen lebendigen Austausch über das Wachsen, Vergehen und Entstehen von fruchtbarem Boden.

Jetzt war es aber Zeit für eine Brotzeit. Frisch gestärkt durften die Kinder endlich ihre mitgebrachten Schaufeln nutzen. Neben der Gerätehütte war ein Kinder-Beet abgesteckt. Die Erwachsenen lockerten die Grasnarbe und die Kinder durften nach Herzenslust buddeln. So viele Regenwürmer, Larven und Krabbeltiere wurden entdeckt. Manche davon konnten in Becherlupen genauer betrachtet werden. Andere Fundstücke wanderten auf eine Plane. Das kleine Ackerchen wurde von den stärksten mit großen Steinen vom Lesesteinhaufen umrandet.

Auf diesem ca. 3×5 m große „Ackerchen“ können die Kinder nach Herzenslust buddeln, entdecken und Pflanzexperimente machen.

Zum Abschluss untersuchten wir noch Samenkörner von verschiedenen Blumen. Eifrig wurden diese dann zum umgegrabenen Teil des Beetes getragen und sorgsam verbuddelt.

Wir freuen uns schon sehr auf das erste Keimen bis hin zu den duftenden, bunten Blüten. Danke an die interessierten und tatkräftigen Kinder der Isarkieselchen! Und natürlich laden wir alle Kinder der SOLAWI Isartal und unsere Gäste dazu ein, sich dem Boden im Kinderbeet spielerisch zu nähern.

Wer den Acker und das Ackerchen kennenlernen möchte, eine individuelle Tour buchen oder sich gern beteiligen oder Material spenden möchte, kann sich melden unter oeko-bildung@solawi-isartal.de

27.04.2024, 14 Uhr: Acker-Führung nachhaltige regenerative Landwirtschaft erleben auf dem Acker der SOLAWI Isartal neu

Willkommen auf dem Acker!

Die Teilnehmer*innen erfahren, was ökologische Landwirtschaft mit Klimawandel, Arten- und Vogelschutz sowie nachhaltiger Ernährung zu tun hat. In Kooperation mit dem BUND Naturschutz wird erklärt, wie die SOLAWI mit verschiedenen Methoden die Artenvielfalt auf dem Acker vergrößert und gleichzeitig gesundes Gemüse erntet, Lebensmittel rettet und die Transportwege verkürzt.

Die genossenschaftlich geführte Bio-Gärtnerei arbeitet auf 2,7 ha Ackerfläche. 160 Haushalte zwischen Wolfratshausen und Solln werden wöchentlich mit regionalem Bio-Gemüse beliefert. Die Mitglieder der SOLAWI können auf dem Feld selbst mitarbeiten.
Kinder sind herzlich willkommen, beim Acker-Bingo Gemüse zu suchen.

Teilnahmegebühr: 7 EUR, Kinder bis 15 Jahre frei.

Teilnahme auch spontan vor Ort buchbar!

Landwirtschaft zwischen Klimasünderin und Klimaschützerin

Landwirtschaft als Klimatreiberin und Klimabetroffene – das beschäftigt die Medien in Zeiten des rasanten Klimawandels zunehmend. So berichteten diese zwei Beiträge in der Süddeutschen Zeitung wie sich die Bauern der Region auf Wetterextreme einstellen und teilweise versuchen ihnen vorzubeugen:
(1) 18. August 23 – Anpassen an die Extreme
(2) 02.September 23, Feldforschung am Klimawandel

Im Folgenden sollen die Inhalte zusammengefasst werden und die SOLAWI Isartal zeigt eine Übersicht auf, was sie für Klimaschonenden Anbau betreibt, der auch zur Prävention von Starkwetter-Ereignissen geeignet ist.

Warum ist die Landwirtschaft sowohl Klima-Treiberin, als auch eine der am stärksten Betroffenen?

Der vergangene Juli gilt global als heißester Monat seit Beginn der Messungen. Auf Hitzewellen folgten Starkregen, Stürme und Hagel prasselte auf Ackerböden „Damit könnte diese Periode einen Vorgeschmack auf die Folgen der Erderwärmung geben, denn für die Zukunft rechnen Klimaforscher mit einer Zunahme an Starkwetterereignissen. Die Landwirtschaft ist in diese Veränderungen doppelt involviert: Einerseits werden vor allem in der Viehhaltung und Düngung Methan und Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, etwa sieben Prozent der CO₂ -Emissionen gehen in Deutschland auf die Landwirtschaft zurück. Andererseits sind die Betriebe auch unmittelbar von Wetterextremen betroffen, die die Erträge bedrohen.“ (1)

Wie stellen Ackerbauern sich auf Starkwetterereignisse ein?

„Das Wetter können die Landwirte nicht kontrollieren, wie sie auf ihren Feldern arbeiten jedoch schon. Dabei geht es einerseits darum, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen und den eigenen Ertrag zu sichern. Andererseits kann eine nachhaltige Landwirtschaft auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ (2) Den Ackerbau vor Hagel- und Regenschäden zu schützen ist nicht einfach. Viele Ackerbauern stellen hier auf Grünland um, da der Ertrag durch Abmähen und Viehwirtschaft mehrmals im Jahr eingeholt werden kann, während ein „verhageltes“ Gemüse die Ernte des ganzen Jahres bedroht. Zudem werden bestimmte Fruchtfolgen eingehalten, Trockenheits-unempfindliche Pflanzen eingesetzt und sogenannte Legumiosen angebaut, die in einer Symbiose mit bestimmten Bakterien Stickstoff im Boden binden. „Seit dem Artenschutz-Volksbegehren werde der Anbau von mehr als fünf verschiedenen Früchten auf einem Feld von der Regierung gefördert„. (2) „Eine vorbeugende Maßnahme, um Äcker vor Starkregen zu schützen, gibt es [dem Landwirt] Fichtner zufolge noch nicht. Derzeit ließe sich Saatgut über Zuchtverfahren unempfindlicher gegenüber Trockenheit und Pilzen designen, aber Kulturen, die Starkregen und Hagel abkönnen, „dahin führt noch kein Weg.“ Die einzige Möglichkeit zur Prävention besteht für Fichtner darin, dass Versicherungen durch den Klimawandel verursachte Schäden abdecken.“ (1)

Nun ist klar: solche Versicherungen werden immer teurer und können gerade für kleinere Betriebe unbezahlbar werden, je größer die Schäden sind, die zunehmenden Wetterextreme auf dem Acker anrichten. Anstatt dann aber nach staatlichen Hilfen zu rufen, bieten sich nicht nur andere Anbaumethoden an, die die Schäden z.B. durch Starkregen verringern können.

Wie schützt die SOLAWI Isartal das Klima?

In dem vorgenannten SZ-Artikel kommt auch die Aufsichtsrätin der Gemüse-Genossenschaft Solawi Isartal eG, Ella von der Haide, zu Wort. Sie beschreibt, wie eine „langfristige Prävention“ aussehen könnte und verweist auf die Praxis der Genossenschaft auf ihrem Acker bei Münsing. Wie im Bio-Landbau üblich, wird großer Wert auf die Förderung des Bodenlebens und die Erhöhung des Humusanteils in der Erde gelegt. Dies führt u.a. dazu, dass der Boden mehr Wasser für Trockenperioden aufnehmen und speichern kann als im konventionellen Anbau. Zudem werden auf dem Acker Kulturen gepflanzt, die mit ihren Wurzeln den Boden tiefer durchstoßen und ihn so durchlässiger machen. Weiter hilft der praktizierte Gemüseanbau in Dammkulturen dabei, die Folgen von Starkregen abzumildern. Die Gemüsesorten werden auf den Spitzen von 30 cm hohen Dämmen angebaut. Bei großen Niederschlagsmengen verschlammt das Wasser die Dämme nicht so stark, die Damm-Spitzen bleiben weitgehend verschont.

Durch die Damkultur stehen die Pflanzen nach Starkregen nicht im Wasser. Bildrechte: Walter Kunert

Aber auch unter einem anderen Aspekt ist die Solawi Isartal eG interessant. Die Idee der „Solidarischen Landwirtschaft“ beruht darauf, dass das Risiko von Missernten zB durch den Klimawandel nicht der Produzent allein trägt. Es wird auf viele Schultern verteilt, wenn eine Genossenschaft dahintersteht, deren Mitglieder die Ernte unter sich aufteilen, egal wie gut oder schlecht sie ausfällt. Die „Gemeinschaft von Produzenten und Konsumenten“ trägt das Risiko gemeinsam. Die Solawi hat sich deshalb bewusst gegen den Abschluss solcher Versicherungen entschieden.

Regional und Saisonal aus Klimaschutzgründen

Regionale Frischware hat beim Verbraucher oft einen Bonus, doch sie steht auch mit dem Weltmarkt in Konkurrenz. Dabei ist es wichtig, dass Verbraucher wieder lernen, regional und saisonal einzukaufen und zu kochen. „Schließlich verringern kürzere Transportwege auch die Emissionen. Die Landwirte selbst wollen ebenfalls vermehrt regional vermarkten, Anna-Maria Stürzer träumt von einem eigenen Hofverkauf. Die Umsetzung gestalte sich jedoch schwierig, sowohl rechtlich als auch praktisch. Die [Landwirtin] ist überzeugt davon, dass wir uns in Deutschland selbst versorgen könnten. Deshalb sei es auch so unverständlich, gerade in Anbetracht der Klimakrise, so sehr auf Import und Export zu setzen.“ (2)
Von politischer Seite besteht Nachholbedarf. Die Förderungen müssen umgebaut werden, damit die richtigen Praktiken zum Schutz der Natur, des Bodens und damit auch des Klimas überhaupt angestrebt werden. Vor allem große Betriebe haben Probleme, sich auf einen diverseren Anbau umzustellen, deshalb ist das Überleben von kleinen Betrieben enorm wichtig.

Text: Eva Weigell und Hans-Werner Thürk, Auszüge aus den genannten Artikeln

Vogelkunde auf dem SOLAWI Isartal Acker

Ackerführung zusammen mit dem Vogelexperten Manfred Siering (BUND Naturschutz, Grünwald)

Auf dem SOLAWI Isartal-Acker wird nicht nur Gemüse produziert, sondern durch unterschiedliche Maßnahmen die Artenvielfalt von Vögeln, Insekten, Würmern und Mikroben gefördert. Der weithin bekannte Ornithologe und engagierte Naturschützer Manfred Siering gab uns am Samstag, 28.10.2023 einen Einblick in die Bedeutung regenerativer Landwirtschaft für die Vogelwelt.

Rund 40 Besucher tummelten sich auf dem sonnigen Acker mit bestem Blick auf die Alpen. Nicht sofort erspäht man die scheuen Vögel, doch wer Augen und Ohren offen hält und sich auf die Umgebung einlässt, sieht und hört es plötzlich auffliegen, zwitschern, rufen, spähen, gleiten… Der Vogelkundler Manfred Siering führte über das Feld, ließ die Besucher durch sein Fernrohr spähen und erzählte anschaulich und abwechslungsreich über die Vogelwelt, ihre Herkunft, ihre Beobachtung, über die Zusammenhänge mit der umgebenden Fauna und Flora und kannte jedes Kraut und jedes Mäuschen mit Vor- und Nachnamen.

Und tatsächlich schwirrten die Goldammern in Schwärmen über unsere Köpfe, der Mäusebussard umkreiste uns, die Bachstelze eilte im schnellen Bogenflug Richtung iberischer Halbinsel und der Turmfalke spie sein Gewölle auf der Sitzstange aus und flog dann scheinbar erleichtert zur nächsten Jagd. Nur der Rotmilan, der sonst unsere Felder überfliegt, ließ sich diesmal nicht blicken.

Was die Vögel am Acker der SOLAWI Isartal schätzen ist das reiche Speiseangebot. So picken sie Körner aus den Blumen und naschen an Kräutern, finden ein reiches Buffet an Insekten und Würmern und jagen spektakulär nach den Wühlmäusen, die unsere Rüben anknabbern. In Hecken und Bäumen, die das Feld säumen, finden sie bald auch ausreichend Nistplätze und Verstecke. Auch die Steinhaufen der Lesesteine dienen als Wohnraum für Eidechsen und andere Amphibien. So soll auf dem Acker ein ökologisches Gleichgewicht entstehen. Wir profitieren davon, da wir keine Pestizide einsetzen müssen, um trotzdem eine gute Ernte ohne Knabberstellen einfahren zu können. Na und schöner, ist es auf einem lebendigen Acker sowieso.

Text: Eva-Maria Weigell