Kinderseite: Hallo du Regenwurm

Weißt du, warum der Regenwurm Regenwurm heißt? Wenn es regnet, findest du besonders schnell Regenwürmer im Garten, weil sie dann ihre Gänge in der Erde verlassen. Warum ist das so? Machen sie einen Regentanz? Ganz im Gegenteil… der Regen lässt ihre Höhlen voll Wasser laufen. Damit sie nicht ertrinken, kommen sie heraus. Wenn die Sonne scheint müssen sie sich schnell wieder verstecken, damit sie keinen Sonnenbrand bekommen.

Wo ist denn bei dir vorne?

Schau mich an! Ich kann bis zu 30 cm lang werden. Es gibt von mir ungefähr 40 verschiedene heimische Arten. Vorne bin ich ganz rund und hab… na was… einen Mund. Mein Popo-Ende ist etwas platter. Alle meine bis zu 180 Segmente meines Körpers sind mit winzigen Häärchen bedeckt. Damit kann ich die kleinsten Erschütterungen in der Erde wahrnehmen. Außerdem nehme ich mit meinem gesamten Körper hell und dunkel wahr – Augen brauche ich dafür nicht. Übrigens gibt’s bei uns nicht Männchen und Weibchen, sondern wir sind Zwitter. Alle ausgewachsenen Regenwürmer haben eine Verdickung zwischen dem 27. und 35. Körpersegment. Damit können wir uns paaren und Konkons mit Eiern legen.

Was machst du in meinem Garten und auf unserem Acker?

Die lockere Erde im Garten find ich toll und auf dem Acker schufte ich für euch. Wenn ich mich durch den Boden grabe, lockere ich den Boden auf und fresse Erde, Sand und Pflanzenreste. Hinten kommt der verdaute Nahrungsbrei raus. Vielleicht entdeckst du ja einen braunen Spaghetti-Haufen auf der Erde? Das ist mein „Häufchen“. Aber nicht wegwerfen. Das ist super Pflanzendünger! Je heißer es wird, desto tiefer buddel ich mich ein. Ich mag es kühl und feucht.

Regenwurm-Beobachtungs-Station

  • Ein großes Einmachglas füllst du mit 1/3 Sand (z.B. aus dem Sandkasten und 1/3 Erde aus dem Garten.
  • Befeuchte die Erde mit Wasser aus der Sprühflasche. Nur anfeuchten, der Wurm kann ja nicht schwimmen!
  • Fülle das Glas locker auf mit feuchten, heruntergefallenen Blättern, Salatblättern, Gemüseresten (roh, ohne Schimmel). Das ist das Regenwurm-Futter.
  • Sammle nach einem Regenschauer 1-2 Regenwürmer und setze sie ins Glas. Sie verschwinden schnell in der Erde. Dunkle das Glas mit einem Tuch ab (kein luftdichter Verschluss!) und bewahre es an einem kühlen Ort auf.

Kontrolliere täglich:

  • Ist noch Futter da? Wenn nicht, fülle nach.
  • Ist die Erde Feucht (nicht nass)? Wenn nicht, besprühe mit einer Flasche.
  • Lass die Regenwürmer nach ein paar Tagen Beobachtungszeit wieder im Garten frei.

Alle Informationen stammen aus dem Buch Matsch & Möhren. Mit Kindern den Garten entdecken. Von Bärbel Oftring. Kosmos Verlag.

Dem Boden auf den Grund gehen. Wie die SOLAWI ihren Boden kennen lernt.

Am Samstag 29.7.2023 analysierten Interessierte gemeinsam mit einer Bodenkundlerin Ruth Mahla den SOLAWI Isartal Ackerboden. Weitere Termine sind in Planung, auch zum Thema Humus und Kompost.

Der Boden ist die wichtigste Ressource für den Ackerbau. Die erfahrene Bodenkundlerin und Gartenpädagogin Ruth Mahla („BODEN.KENNEN.LERNEN“) führte im Workshop durch die Bodenuntersuchung mit den einfachen Mitteln im Bodenkoffer. Die erlernten Methoden lassen sich auch im eigenen Garten anwenden:

  • Wir schärfen unsere Sinne für den Zustand unseres Bodens.
  • Wie hängen Probleme bei der Bewirtschaftung mit dem Boden zusammen?
  • Welches Gemüse braucht welchen Boden?
  • Wie erkennt man den Zustand des Bodens und wie kann ich die Qualität des Bodens verbessern oder halten?
  • Wie viel muss ich meinen Boden gießen?
  • Was erzählt die Zusammensetzung des Bodens über seine Geschichte?

Unsere Bodenstruktur haben wir z.B. in einem Filter und einem Versickerungsring getestet und herausgefunden, dass wir auf dem Acker eine gute Bodenstruktur haben. Es könnte noch etwas mehr Humus im Boden eingelagert sein aber ansonsten haben wir wirklich Glück gehabt mit unserem Acker, und das trotz konventioneller Landwirtschaft vor uns. 

Jeder, der Boden bewirtschaftet, kann durch besseres Bodenverständnis sehr viel zu seinem Schutz und Gesundung beitragen, und damit auch etwas für Klima- und Biodiversität in seiner Region tun. 

Bodenbeobachtungen im Acker-Alltag

Klar, wer auf’s Feld kommt, der hat sofort mit dem Boden zu tun: Wie riecht’s denn hier? Sinkt man bei jedem Schritt ein, oder ist der Boden hart und Trocken? Wie viele große Steine müssen wir beim Einpflanzen zur Seite räumen? Und und und..

In der SOLAWI wollen wir Regenerative Landwirtschaft betreiben, dass heisst, dass wir die Lebewesen, die im Boden leben – von Regenwürmern bis hin zu Bakterien und Pilzen – hegen und pflegen. Denn ein gesundes vielfältiges Bodenleben baut aus den Mineralien (Sand, Schluff und Ton) und dem Humus (Organische Anteile) eine stabile und gleichzeitig poröse Bodenstruktur auf. Man nennt dass Lebendverbauung. 

Je besser die Bodenkrümelstruktur, um so mehr Wasser und Luft kann der Boden aufnehmen und um so besser Nährstoffe halten und zur Verfügung stellen. 

Wir beobachten das Wetter und freuen uns, wenn der Boden nach einer Durststrecke wieder genug Regenwasser bekommt und genug Zeit es auch aufzunehmen. Zu viel des guten Wassers führt sonst auch wieder zu Nährstoff-Auswaschung und Luftmangel. Ein guter Grund für unsere Agroforstwirtschaft. Denn die Bäume und Sträucher helfen dem Boden unter anderem das Wasser aufzunehmen und zu halten. Außerdem fördert es das Bodenleben, dass z.B. hilft, den Boden zu durchlüften.

„Endlich haben wir wieder genug Bodenfeuchte für die Pflanzen in allen Bodentiefen. Die kommenden Tage ist zwar sehr viel Regen angesagt. Aber der Boden kann auch noch locker 50 l/qm  aufnehmen… Wenn es allerdings viel mehr wird, wird es wieder ungesund…

Dieter S.
Stationsgrafik Bodenfeuchte vom 31.07.2023, Deutscher Wetterdienst

Nicht zu Letzt achten wir sehr genau darauf, was unsere Anbaumethoden „bringen“. Wir experimentieren aktuell mit der Dammkultur und nutzen den Turiel-Pflug für eine schonende Bodenbearbeitung. Damit aber nicht genug: Im Juli 2023 haben wir einige Pflanzreihen mit verschiedenen Anbaumethoden nebeneinander angelegt, um so den direkten Vergleich zu haben. Die Unterschiede werden z.B. bemerkbar sein, wie die Pflanzen unterschiedlich wachsen, das Wasser halten, wie sich das Bodenleben entwickelt, aber auch wie leicht die Pflege und Ernte von der Hand geht.

Zum Vergleich von Anbaumethoden: In der Mitte zwei Reihen Dammkultur mit 90er Dämmen (wie bisher in diesem Jahr), rechts drei Reihen Dammkultur mit 60er-Dämmen und 50% mehr Pflanzen, links ebenfalls 50% mehr Pflanzen, aber vierreichig mit mehr Abstand in der Reihe auf einem Flachbeet (statt Dammkulur). Bild: Estelle

Weitere Infos zu unserem Acker-Boden findest du hier in der Bodenkundlichen Bewertung.

Spielstraße zur Nachhaltigkeit in Pullach mit dem Naturerlebniszentrum

Eine temporäre Spielstraße bringt den Grundschülern in Pullach verschiedene Themen der Nachhaltigkeit näher – mit dabei die SOLAWI Isartal zu nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährung

Am Montag-Vormittag, den 24.07.2023, hatten die Grundschüler in Pullach einen besonderen Unterrichtspunkt. An verschiedenen Mitmach-Stationen erlebten die Kinder Klassenweise was es heißt Energie zu produzieren, organisierten selbst einen Flohmarkt und eroberten die Straße für sich, ihre Spiele und kindgerechte Fortbewegungsmittel. Eingeladen vom Naturerlebniszentrum Pullach, Burg Schwaneck, organisierte die SOLAWI Isartal eG auch einen Stand zum Thema nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft.

Mit allen Sinnen konnten die Kinder bei uns den Duft von Kräutern erschnüffeln und zuordnen und Gemüse ertasten, probieren und kennen lernen. Außerdem haben wir uns über ihre Brotzeitbox ausgetauscht. Beim Zuordnungs-Spiel, wann das heimische Obst und Gemüse reif zur Ernte ist, gab es einige Aha-Erlebnisse:

„Wieso gibt es denn Trauben dann das ganze Jahr über im Supermarkt? Das ist voll verwirrend!“

„Boa, das Meiste wird ja im Sommer und Herbst geerntet. Und was ist im Winter?“

Kleine Teilnehmer*innen

Auch einige Passanten und Eltern waren interessiert an den vielfältigen Angeboten und diskutierten fleißig über das Ernährungs- und Landwirtschaftssystem. Ein rundum gelungener Vormittag!

Wir danken für die Einladung und Kooperation mit dem Naturerlebniszentrum Pullach, Burg Schawaneck.

Ermöglicht wurde der Stand durch ehrenamtliche Mitarbeit und die Förderung zur Bildungsarbeit der SOLAWI Isartal durch den Bürgerkraft Isartal e.V. und die Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Wir danken herzlich!

Fotos: Kathl Müller-Flores und Eva Weigell
Text und Durchführung: Eva Weigell

29.07.2023, 15:00 Uhr: Was uns der Boden verrät. DIY-Workshop mit Bodenkundlerin auf dem SOLAWI Isartal Acker

Am Samstag 29.7.2023 von 15.00 bis 18.00 Uhr gibt es auf dem Acker der SOLAWI Isartal die Möglichkeit den Ackerboden gemeinsam mit einer Bodenkundlerin zu analysieren und kennen zu lernen. Das Wissen über die Bodenanalyse kann auch im eigenen Garten angewandt werden.

Kosten: 10 Eur

Begrenzte Teilnehmer*innenzahl!
Anmeldung bei ella.von.der.haide@gmail.com 

Der Boden ist die wichtigste Ressource für den Ackerbau. Mit der erfahrenen Bodenkundlerin und Gartenpädagogin Ruth Mahla („BODEN.KENNEN.LERNEN“) lernen wir unseren Ackerboden besser kennen. Sie führt im Workshop durch die Bodenuntersuchung mit den einfachen Mitteln im Bodenkoffer. Die erlernten Methoden lassen sich auch im eigenen Garten anwenden:

  • Wir schärfen unsere Sinne für den Zustand unseres Bodens.
  • Wie hängen Probleme bei der Bewirtschaftung mit dem Boden zusammen?
  • Welches Gemüse braucht welchen Boden?
  • Wie erkennt man den Zustand des Bodens und wie kann ich die Qualität des Bodens verbessern oder halten?
  • Wie viel muss ich meinen Boden gießen?
  • Was erzählt die Zusammensetzung des Bodens über seine Geschichte?

Jeder, der Boden bewirtschaftet, kann durch besseres Bodenverständnis sehr viel zu seinem Schutz und Gesundung beitragen, und damit auch etwas für Klima- und Biodiversität in seiner Region tun. 

Zwei Stunden sind reine Workshop-Zeit, anschließend bleibt die Referentin gerne für weitere Fragen, Erfahrungsaustausch und einen Umtrunk da.

Die Veranstaltungen findet bei jedem Wetter statt.  

Ort: SOLAWI Isartal -Acker auf GoogleMaps

Bild: Ruth Malah

Open-Air-Kino im Tiny PopUp Pullach zusammen mit der SOLAWI Isartal eG

Tiny House Führung mit anschließendem Filmabend über queere Gärten in Nordamerika und Diskussion mit der Regisseurin

Am 20.7.23 öffnete das Tiny PopUp seine Tore in Pullach, Marienstraße 9. Ca. 30 Teilnehmer*innen wurden durch das 18 m² kleine Tiny House und seinen Garten geführt. Im Anschluss stellte sich die solidarische Landwirtschaft SOLAWI Isartal vor und berichtete darüber, wie sie in der genossenschaftlichen Gärtnerei Umweltschutz und Gemeinwohl vorantreibt. Zum Abschluss lud der Dokumentarfilm „Queer Gardening“ im Open-Air-Kino zu einem neuen Blick auf Gemeinschaftsgärten ein und die Regisseurin beantwortete nach dem Film noch Fragen.

Das Tiny House Projekt macht seit ca. 2022 in Großhesselohe Ressourcenschonung erlebbar, bietet Umweltbildung an und stellt die Frage, ob weniger auch genug sein kann. Die Bewohner*innen des Tiny House werden mit einer wöchentlichen Gemüsekiste der SOLAWI Isartal versorgt.

Die Pullacherin Ella von der Haide, Aufsichtsrätin der SOLAWI Isartal, zeigte ihren neusten Film „Queer Gardening“ und bot mit dem Dokumentarfilm einen neuen Blickwinkel auf urbane Gärten und ihre sozialen Auswirkungen. Der Film führt unter anderem zu einem urbanen Gemeinschaftsgarten in New York City, zu einer Gemüsegärtnerei in Oakland und zu einem künstlerischen Projekt zur Pflege indigener Apfelbäume in British Columbia. Diskutiert werden Fragen der Dekolonisierung des Gartenbaus, der Ausrottung des Rassismus in den Umweltbewegungen, der Wiederaneignung von Spiritualität und queere Lebensformen in der Natur. Wer nicht dabei war, kann sich den Film hier streamen.

Mit einem Klick geht’s zum Film

Sehen, was läuft: Filme und Auftritte im Sinne der Agrarwende

„Mach mit bei der Agrarwende!“ ist das Kredo der SOLAWI Isartal. Wir befinden uns in einer weltweiten Bewegung von Menschen, die nicht mehr Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein möchten. Da freuen wir uns über Berichte, Filme, Bücher und andere Veröffentlichungen, die das Thema der Agrarwende weitertragen.

Hier einige Highlights, die uns in letzter Zeit aufgefallen sind:

Farm Rebellion

Die 6-teilige Dokumentation über eine Farm in Berlin ist auf Disney Plus zu sehen und mitreißend gemacht. Die jungen Landwirte wollen etwas bewegen und den Hof mit neuen Methoden modernisieren und nachhaltiger machen. Auch weil sie müssen. So weitermachen wie bisher, würde heißen, dass bald nichts mehr wächst. Sehr anschaulich ist auch, dass die Vorbilder aus aller Welt kommen und auch weiter getragen werden in andere Länder. Eine inspirierende Serie, aus der man Motivation und Wissen mitnehmen kann.

Das Kombinat

Hier der Trailer zum Film über das Kartoffelkombinat. Das ist die größte europäische Solidarische Landwirtschaft und natürlich unser Vorbild. Kann Wirtschaft auf solidarisch?

Wir brauchen ein anderes (Land-)Wirtschaftssystem

Am Beispiel der Kartoffelkombinat eG zeigt Daniel Überall, Vorstand des Kartoffelkombinats, warum die Solidarische Landwirtschaft ein Modell für ein anderes (Land)Wirtschaftssystem sein könnte und wie die Zusammenarbeit von engagierten Konsumenten und Landwirten gelingen kann.

Wir brauchen ein anderes (Land-)Wirtschaftssystem

Der neuste Dokumentarfilm von Ella von der Haide, Aufsichtsrätin der SOLAWI Isartal, ist „Queer Gardening“ und bietet einen neuen Blickwinkel auf urbane Gärten und ihre sozialen Auswirkungen. Der Film führt unter anderem zu einem urbanen Gemeinschaftsgarten in New York City, zu einer Gemüsegärtnerei in Oakland und zu einem künstlerischen Projekt zur Pflege indigener Apfelbäume in British Columbia. Diskutiert werden Fragen der Dekolonisierung des Gartenbaus, der Ausrottung des Rassismus in den Umweltbewegungen, der Wiederaneignung von Spiritualität und queere Lebensformen in der Natur. 

Der Film kann hier gestreamt werden.

Hast du noch Tipps? Her damit!

Kommentiere unter diesem Beitrag, sende uns deine Meinung über Instagram oder Facebook oder schreibe an mitmachen@solawi-isartal.de.

23.07.2023, 20 Uhr: Kleine Klima.DULT im KINO, MOND & STERNE mit Filmvorführung

Am Sonntag Abend unterstützen wir die Veranstaltung der “Kleinen Klima.DULT” im KINO, MOND & STERNE und sind mit einem SOLAWI Isartal-Stand dabei!

Die Kleine Klima.DULT findet als Vorprogramm der Filmvorführung von “Everything will Change” statt. Um 20:00 Uhr begrüßt die Kleine DULT die Gäste und die teilnehmenden Organisationen stellen sich vor. Gegen 21:15 Uhr wird der Film gezeigt.

Folgende Orgas sind mit dabei: 

  • Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN)
  • Gemeinwohlökonomie Bayern
  • Leocor
  • Solar2030 e.V.
  • MünchenZero
  • Circular Munich
  • SOLAWI Isartal
  • möhrengrün
  • Netzwerk Klimaherbst e.V.

Mehr Infos zur Veranstaltung und zum Film findet ihr z.B. auch auf Facebook.

Wir freuen uns, euch Sonntagabend im KINO, MOND & STERNE zu sehen!

Angie: Vorstandsmitglied, Kistenorganisation, Mitgliederverwaltung

Hier bringen wir Namen und Gesichter zusammen. Damit du Gesichter aktiver Solawisti auch zuordnen kannst, stellt sich heute Angie vor, die für das wöchentliche Kistenorga zuständig ist, Mitgliederverwaltung übernimmt und seit 2023 auch Vorständin der SOLAWI Isartal ist.

Name: Angela (Angie) Rockwell

Bei der SOLAWI Isartal seit: Februar 2022

Beschreibe kurz deine Aufgabe(n) bei der SOLAWI.

Kurz? lach Tja – ich versuch‘s…

Angefangen hat alles mit der wöchentlichen Packleitung, die ich momentan noch innehabe, aber welche hoffentlich bald von einer Gruppe unserer geübtesten Mitglieder miteinander getragen wird.

Im April 2022 erweiterte sich das dann gänzlich auf die Leitung des AK Kistenorga mit allen seinen Facetten (Stationskoordination, Logistikplanung, Packstraße, Nutzmaterial, Kühlung, etc).

Im Spätsommer stieß ich so auch zum Leitungskreis…

Die Kisteninhaltsplanung hatte ich nun im ersten Halbjahr 2023 interimsmäßig übernommen, aber jetzt zum Juli sehr gerne an unseren Gärtner Jan übergeben.

Ab 2023 habe ich zudem die Mitgliederverwaltung übernommen… und bin nun oben drein ganz aktuell zum Vorstand gewählt worden 😉

Welches Projekt packst du aktuell bei der SOLAWI an?

Ganz wichtig ist es mir endlich eine kleine Datenbank für unsere Mitgliederverwaltung gangbar zu machen! Somit lässt sich viel effektiver arbeiten, anstatt ´zig verschiedene Listen zu führen… es wäre wirklich eine große Erleichterung.

Für die Packleitungsaufgabe möchte ich die o. g. Gruppe zusammenstellen. Dies würde Personalkosten sparen, und die ‚Last‘ auf mehrere Verteilen… ganz im Sinne unserer SOLAWI.

Welche Eigenschaften/Fähigkeiten/Hintergründe helfen Dir dabei besonders?

Ich war mal viele Jahre bei einer namhaften Unternehmensberatung „Marketing Database Coordinator“ 😉
Ich habe überhaupt Spaß an Prozessoptimierungen, usw. Das ist für mich jedes Mal wie ein neues Puzzle. Ich denke, deswegen hat mir die Packleitung auch so gut gefallen… immer wieder Neues, welches integriert und/oder berücksichtigt werden muss… Die SOLAWI jetzt im Aufbau zu unterstützen, den richtigen Weg allgemein zu finden, sich einzubringen in das Positive… das finde ich superspannend!

Was hat dich zur SOLAWI gebracht?

Die Kiste, die trotz Corona doch zu haben war, als alle typisch-bekannten Dienstleister Aufnahmestopp hatten. Schon bei den ersten Mails, bin ich auf die Packleitungsstelle aufmerksam geworden, habe mir das erste Packen des Jahres angeschaut, fand’s toll und bin geblieben 😊! Es war für mich ein toller Ausgleich zur Pflege meiner Mutter, die sonst viel meiner Zeit in Anspruch genommen hat – einmal die Woche dem sonstigen Stress entfliehen zu können in dieser wunderschönen Landschaft und bei netten Menschen – einfach ein Segen!

Deine SOLAWI-Vision in 3 Jahren? / Was wünscht du dir von – bzw. für – die SOLAWI?

Ich finde es wunderbar dieses neue Netzwerk aus Gleichgesinnten aufzubauen. Es bedarf absolut neue Wege der Wirtschaft, um auch letzten Endes ordentlich qualitatives Gemüse nach Hause zu bringen, welches auch den Produzenten ein gutes Leben ermöglicht.

Als zertifizierte Fachkompetenz für holistische Gesundheit (Ernährungsberatung++) ist es mir persönlich ganz wichtig Zugang zu auf natürliche Weise vollausgereiftes, frisch geerntetes Obst/Gemüse zu haben, bei denen ein Maximum an Vitamin, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen, etc. noch drin ist. Dafür muss es aber auch der Natur gut gehen!

Ich wünsche mir, dass die SOLAWI Isartal immer mehr diesem Weg folgt, Aufklärung betreibt, wie wichtig es ist die Natur und uns selbst Gesund zu halten. Saisonales Essen, kurze Wege, naturförderndes Gärtnern – alles wichtige Schritte für eine gute Zukunft!

Persönlicheres:

Machst du sonst (noch) etwas beruflich?

Nein, nicht mehr.

Interessen/Hobbies?

Gesundheit/Medizin, Natur, Garten, Freunde – im Grunde ist die SOLAWI momentan mein neues Hobby 😉

Was ist dein Lieblingsgemüse und/oder dein persönlicher Kistenküchentipp?

Ich finde ganz viele Gemüsesorten toll und experimentiere auch gerne mit den Möglichkeiten des Haltbarmachens. Mich fasziniert es auch, die ‚Challenge‘ des saisonalen Essens sich wieder anzugewöhnen, um so auch den eigenen Körper zu unterstützen in der ursprünglich angedachten Weise funktionieren zu können.
Mein Tipp: nicht gleich verzagen – die Rezept-Signalgruppe fragen!

Dein Lese-/Musik- oder Ausflugstipp für Solawisti?

Die Maria-Dank Kappelle bei Degerndorf – zwischen unserem Acker und Weidenkam… eine Hammeraussicht!! Die gesamte Bergkette ist bei guter Sicht zu sehen – einfach umwerfend.

Du willst noch mehr von uns kennenlernen? Hier geht’s zu den Personen-Vorstellungen.

Die Turiel-Dammkultur

Oft fällt in Bezug auf die bodenschonende Bearbeitung unseres Ackers der Begriff „Turiel-Pflug“. Was steckt dahinter?

Wir nutzen auf dem Acker in diesem Jahr zum ersten Mal ein von Julien Turiel entwickeltes Anbausystem für Dammkultur, welches ein spezielles Bodenbearbeitungsgerät (der Turiel-Rahmen) als Basis hat, an dem verschiedene Werkzeuge angebaut werden können. Ein solches Gerät wird uns zur Zeit zum Testen als Leihgabe von Tom Braun, unserem Kooperationspartner aus Letten und Weidenkam zur Verfügung gestellt.

Nutzpflanzen auf Dämmen anzubauen hat eine lange Tradition und wird in Südländern immer noch häufig praktiziert. Auch bei uns werden z.B. Kartoffeln meist in Dämmen kultiviert. Außerdem gibt es auch in unseren Breiten immer mehr Landwirte und Gemüsebauer (z.B. Tom Braun), die ihre Betriebe auf Dammkultur umgestellt haben, mit oft erstaunlichen Ergebnissen.

Was ist die Turiel-Dammkultur?

Julien Turiel ist in Spanien aufgewachsen, wo in seinem Umfeld Dammkultur betrieben wurde. Als Landwirt und Metallbaumeister hat er die sogenannte Turiel-Dammkultur entwickelt, die er nach Deutschland gebracht hat und seit 25 Jahren mit seinem Sohn weiterentwickelt und vertreibt.

Ein auffälliges Merkmal des Turiel-Rahmens ist, dass er mit besonderen Zinken (genannt: Grindel) bestückt wird, die zwischen den Dämmen gefahren werden und eine fixe Spur im Boden hinterlassen, in die sie bei wiederholtem Fahren immer wieder hineinfinden und somit eine exakte Bodenlockerung sehr nahe an der Kulturpflanze möglich wird.

Mit dem sogenannten Turiel-Gerät kann man Dämme in unterschiedlich breiten Abständen formen. Außerdem kann man mittels entsprechend angebauten Werkzeugen die Dämme während der Kultursaison hacken oder striegeln, sodass die Dämme und Zwischenräume immer eine gelockerte Oberfläche haben und weitgehend unkrautfrei gehalten werden können.

Vorteile der Dammkultur

Der Vorteil der Dammkultur gegenüber der Beetkultur besteht in unseren Breiten wohl hauptsächlich darin, dass die Bodenoberfläche vergrößert ist und dadurch mehr Oberboden durchlüftet wird. Außerdem erwärmen sich die Dämme im Frühjahr schneller als flacher Boden, was bei frühen Kulturen ein schnelleres Wachstum generiert.

Der Boden wird nicht gewendet, sondern es wird immer nur die obere Humusschicht auf die Dämme gehäufelt, sodaß die Dämme gegenüber den „Tälern“ tendenziell eine erhöhte Bodenqualität erhalten. Wenn man die Dämme mehrjährig anlegt, bleibt die Bodenschichtung in den Dämmen die Gleiche, was für einen langfristigen Aufbau der Bodenstruktur und -belebung durch die Bodenorganismen vorteilhaft ist.

Mehr durchlüftete Oberkrume und eine erhöhte Erwärmung haben zur Folge, dass sowohl die Pflanzenwurzeln als auch das Bodenleben bessere Wachstumsbedingungen vorfinden. Das Bodenleben kann dann Stickstoff und andere Nährstoffe aus dem Boden mobilisieren und den Pflanzen verfügbar machen.

Ein schnelleres Abtrocknen der Dämme in Nässeperioden kann als Vorteil angesehen werden, ein schnelleres Austrocknen in Trockenperioden, speziell in leichten Böden, wiederum als Nachteil.

Dieses Frühjahr stand unser Acker wegen der andauernden Niederschläge teilweise unter Wasser, wobei die Pflanzen auf den Dämmen glücklicherweise vor dem Ertrinken gerettet werden konnten.

Bei allen Vorteilen darf allerdings nicht vergessen werden, daß die durch die Dammkultur vermehrte Aktivierung des Bodenlebens dazu führt, daß der im Boden vorhandenen Humus schneller abgebaut wird als im Flachanbau, was durch verstärkte humusaufbauende Maßnahmen ausgeglichen werden muß.

Es grüßt die Ackergruppe