Kürbis- und Karottenernte in den Ferien

In der letzten Ferienwoche haben wir besonders auch die Familien eingeladen bei der Ernte zu helfen. Dran waren die Karotten und Kürbisse. In 2 Stunden waren 4 Erwachsene und 5 Kinder Erntehelfer. „Viele Hände, rasches Ende!“, so Jan, unser Gärtner.

Die Karotten haben mit ihren verschlungenen Formen für Begeisterung gesorgt und die Kinder waren stolz, wenn sie ein besonders dickes Exemplar aus der Erde zogen. Außerdem haben wir bunte Raupen – vermutlich vom Schwalbenschwanz-Schmetterling – gefunden und in einzelnen Rettungsaktionen zu anderen Karottenpflanzen gebracht.

Die Kürbisernte war direkt eine Schatzsuche. Die verschiedenen Sorten (Butternut, Hokaido, Sweet Dumpling und Reste vom Rondini) verstecken sich unter dem dichten Blätterdach. So staksen wir durch das Grün und finden alle paar Schritte einen Kürbis. Die bleiben auf dem Acker zu Sortenhaufen sortiert zum trocknen.

Was für ein Erlebnis!

Kinderseite: Hallo du Regenwurm

Weißt du, warum der Regenwurm Regenwurm heißt? Wenn es regnet, findest du besonders schnell Regenwürmer im Garten, weil sie dann ihre Gänge in der Erde verlassen. Warum ist das so? Machen sie einen Regentanz? Ganz im Gegenteil… der Regen lässt ihre Höhlen voll Wasser laufen. Damit sie nicht ertrinken, kommen sie heraus. Wenn die Sonne scheint müssen sie sich schnell wieder verstecken, damit sie keinen Sonnenbrand bekommen.

Wo ist denn bei dir vorne?

Schau mich an! Ich kann bis zu 30 cm lang werden. Es gibt von mir ungefähr 40 verschiedene heimische Arten. Vorne bin ich ganz rund und hab… na was… einen Mund. Mein Popo-Ende ist etwas platter. Alle meine bis zu 180 Segmente meines Körpers sind mit winzigen Häärchen bedeckt. Damit kann ich die kleinsten Erschütterungen in der Erde wahrnehmen. Außerdem nehme ich mit meinem gesamten Körper hell und dunkel wahr – Augen brauche ich dafür nicht. Übrigens gibt’s bei uns nicht Männchen und Weibchen, sondern wir sind Zwitter. Alle ausgewachsenen Regenwürmer haben eine Verdickung zwischen dem 27. und 35. Körpersegment. Damit können wir uns paaren und Konkons mit Eiern legen.

Was machst du in meinem Garten und auf unserem Acker?

Die lockere Erde im Garten find ich toll und auf dem Acker schufte ich für euch. Wenn ich mich durch den Boden grabe, lockere ich den Boden auf und fresse Erde, Sand und Pflanzenreste. Hinten kommt der verdaute Nahrungsbrei raus. Vielleicht entdeckst du ja einen braunen Spaghetti-Haufen auf der Erde? Das ist mein „Häufchen“. Aber nicht wegwerfen. Das ist super Pflanzendünger! Je heißer es wird, desto tiefer buddel ich mich ein. Ich mag es kühl und feucht.

Regenwurm-Beobachtungs-Station

  • Ein großes Einmachglas füllst du mit 1/3 Sand (z.B. aus dem Sandkasten und 1/3 Erde aus dem Garten.
  • Befeuchte die Erde mit Wasser aus der Sprühflasche. Nur anfeuchten, der Wurm kann ja nicht schwimmen!
  • Fülle das Glas locker auf mit feuchten, heruntergefallenen Blättern, Salatblättern, Gemüseresten (roh, ohne Schimmel). Das ist das Regenwurm-Futter.
  • Sammle nach einem Regenschauer 1-2 Regenwürmer und setze sie ins Glas. Sie verschwinden schnell in der Erde. Dunkle das Glas mit einem Tuch ab (kein luftdichter Verschluss!) und bewahre es an einem kühlen Ort auf.

Kontrolliere täglich:

  • Ist noch Futter da? Wenn nicht, fülle nach.
  • Ist die Erde Feucht (nicht nass)? Wenn nicht, besprühe mit einer Flasche.
  • Lass die Regenwürmer nach ein paar Tagen Beobachtungszeit wieder im Garten frei.

Alle Informationen stammen aus dem Buch Matsch & Möhren. Mit Kindern den Garten entdecken. Von Bärbel Oftring. Kosmos Verlag.

Kinderseite: Auf Schatzsuche im schwarzen Gold

Schwarzes Gold? Ja, und es ist zum greifen nah. Schau doch mal raus, ins Blumenbeet. Wie, da ist nur Dreck? Nein, das ist unsere Erde. Dieser Boden braucht lange, um zu entstehen und er ist die Voraussetzung für unsere Ernährung und Lebensraum für viele Tiere. Also sehr wertvoll. Schwarzes Gold. Oder eher braun?

Woher kommt der Boden eigentlich?

Das ist eine lange Geschichte… Was meinst du, wie lange es dauert, bis sich 6 mm Boden gebildet haben?

So ungefähr 100 Jahre!

Alles fängt mit einem Steinboden an. Damit sich darauf Erde bilden kann, muss er durch Wind, Regen, Frost und Hitze verwittern. Und das dauert. Schneller geht es wenn Blätter und andere pflanzliche Reste darauf liegen bleiben und durch Mikroorganismen zersetzt werden. Das sind kleine Tierchen, Pilze und Bakterien. Dadurch entsteht Humus. Darin wohnen viele weitere Tiere wie Asseln, Springschwänze und natürlich der Regenwurm. Im Humus wachsen Pflanzen gut und die Tiere leben darin gern. Wurzeln lockern den Boden und halten ihn gleichzeitig zusammen und die Pflanzenreste werden wieder zu Humus und Futter für die Tierchen.

Spiele mit dem Boden

Du willst den Boden besser kennenlernen? Das ist toll! Hier noch ein paar Ideen für deine Schatzsuche:

  • Gehe mit der Lupe durch den Garten. Welche Tierchen kannst du entdecken? Welche Muster haben die Pflanzen auf Blättern und Blüten?
  • Mache einen Purzelbaum einen kleinen Hügel hinauf. Bleibe kopfüber darauf liegen und betrachte die Welt eine Weile, wie sie kopfsteht. Ist der Boden warm von der Sonne oder noch kühl und feucht? Der Boden trägt dich. Ist das nicht ein schönes Gefühl?
  • Matsche! Nimm dir ein paar Schüsseln und fülle verschiedenen Boden hinein: Sand, Lehm, schwarze Erde, Gras… Gib etwas Wasser dazu und rühre. Was passiert? Was passiert mit mehr Wasser? Lassen sich Figuren formen? Was passiert, wenn der Matsch wieder trocknet?
  • Schau dir den Boden überall genau an: im Blumenkasten, im Gras, bei Oma und Opa, am Urlaubsort, auf einer aufgebuddelten Baustelle und natürlich auf dem SOLAWI Isartal Acker … überall ist der Boden ein bisschen anders und hat verschiedene Schichten. Woran könnte das liegen?

Alle Informationen stammen aus dem Buch Matsch & Möhren. Mit Kindern den Garten entdecken. Von Bärbel Oftring. Kosmos Verlag.