Neues vom Acker: Ein Unterstand entsteht

Der April macht noch immer, was er will und so standen die Helfer*innen Alois, Gernot, Alex, Michi, Krisztina, Jürgen, Dieter und Walter bis zu letzt mit zum Himmel erhobenen Augen auf Abruf. Ja, das Wetter ging so. Und so blieb es dabei. Am Samstag 15.04.23 wurde das Rohrgestell für unseren neuen Unterstand aufgebaut.

„Die Aufbauanleitung erinnerte sehr an ein schwedisches Möbelhaus, war aber nicht ganz so perfekt.“, so wettert Walter. Perfekt schaut dagegen das Teamwork vor Ort aus. Danke ihr fleißigen!

Fortsetzung vom 22.04.23

Der Zeltaufbau ging am darauf folgenden Samstag, 22.04.23 weiter. Dieter, Ina, Jürgen, Peter und Walter haben mit vereinten Kräften die Plane auf das Gestell gewuchtet und ausgerichtet. Mit schwerem Hammer und dicken (und vielen dünnen) Erdnägeln wurde das Zelt im Boden fixiert und die Plane festgezurrt. „Für die Sturmsicherung mit 3 Sicherungsseilen über das ganze Zelt hat’s heute nicht mehr gelangt.“, so schnauft Jürgen. Kopf hoch, das kommt noch.

Am Ende gab’s noch eine Brotzeit-Überraschung von Ina. Das haben sie sich verdient, nach der schweren Arbeit. Herzlichen Dank!

Das Abenteuer der Ackerumstellung Teil 1

Wie wir in der SOLAWI unserem Boden auf den Grund gehen.

In drei Teilen nimmt das Acker-Team euch auf unser gemeinsames Abenteuer der Ackerumstellung von konventionell zu biologisch mit. Freut euch auf Erfahrungsberichte aus unserem ersten Anbaujahr, fundierte Fakten zur Ökologie und landwirtschaftlichem Anbau, eine Tuchfühlung mit dem Regenwurm und unsere Planung zu Anbaumethoden auf unserem Acker.

Wir haben die Aufgabe, einen bisher konventionell bewirtschafteten Acker auf biologischen Anbau umzustellen, um hochwertiges, gesundes, Bio-Gemüse auf nachhaltige Weise zu produzieren. Dass gesundes Gemüse nur auf einem gesunden Boden wachsen kann, ist nicht schwer nachvollziehbar. Das führt uns zu der für uns grundsätzlichen Frage:

Was bedeutet nachhaltige Bodengesundheit und wie kann sie langfristig verbessert werden?

Unser Acker wurde bis 2021 konventionell bewirtschaftet, was bedeutet, dass er regelmäßig gepflügt wurde. Dadurch bildete sich eine verdichtete Pflugsohle aus, eine Barriere für die Pflanzenwurzeln im Boden mit schlechter Durchlüftung. Der Acker war mit Monokulturen (z.B. Mais oder Getreide) bebaut, wurde mit Mineraldünger und massivem Gülleeinsatz gedüngt, gegen Unkraut und Pilzbefall regelmäßig gespritzt und regelmäßig mit schweren und schwersten Maschinen (Ernte, Güllefaß etc.) befahren.
All diese Faktoren stören massiv die Entwicklung eines gesunden Bodens, der sich durch eine hohe Vielfalt der Bodenlebewesen und eine gute Bodenstruktur auszeichnet. Es ist jetzt unsere Aufgabe, eine solche Entwicklung wieder zu ermöglichen.

Wir haben eine Bodenprobe von unserem Acker in einem anerkannten Institut bestimmen lassen und einen Humusgehalt von über 3% festgestellt, was für einen konventionell bewirtschafteten Acker nicht schlecht ist. Dennoch ist es aus vielen Gründen (z.B. höhere Wasserhaltefähigkeit, bessere Bodenstruktur, CO²-Speicherung) bedeutsam, den Humusgehalt weiter zu erhöhen. Das wollen wir auf zwei Wegen machen:

  1. Wir fördern in vielfältigster Weise Pflanzen, die viele und tiefgründig Wurzeln produzieren.
  2. Wir werden Pflanzenreste und Schnittgut auf den Boden auflegen (Mulchen), denn beide sind Futter für die Mikro- und Makroorganismen, z.B. Regenwürmer, Springschwänze, Bakterien und ganz wichtig: das Pilzgeflecht im Boden.

Wir haben in Probegrabungen und mit Sonden festgestellt, dass die oberste humushaltige Schicht auf unsere Acker zwischen 30 und 50 cm dick ist. Auch das ist eine gute Ausgangssituation und das liegt wohl daran, dass der Acker in der „Talsohle“ liegt, und die Erosion eher für uns gearbeitet hat und Erde von den Nachbarfeldern über Jahrtausende hinweg auf unseren Acker geschwemmt hat.

Bitte auf die Bilder klicken, um eine Beschreibung zu sehen.

In unserem ersten Anbaujahr 2022 waren wir primär damit beschäftigt, unsere ersten Erfahrungen mit Freilandgemüsebau ohne die Nutzung chemischer Hilfsmittel zu machen und hatten glücklicherweise erstaunliche Erfolge, nicht zuletzt, weil wir im Jahr 2022 sehr günstige Wetterbedingungen hatten. Außerdem haben wir von dem relativ hohen Humusgehalt unseres Bodens profitiert: Durch die Bodenbearbeitung wird der Boden durchlüftet, was das Bodenleben aktiviert, welches sich unter anderem von dem vorhandenen Humus ernährt und diesen dadurch teilweise abbaut. Ein kleiner Teil der im Humus gespeicherten Nährstoffe werden dadurch freigesetzt und für die Pflanzen verfügbar.

Ein Aufbau von Bodengesundheit und Humusgehalt war damals noch nicht unser primäres Anliegen, wird es aber in Zukunft um so mehr sein.

Denn jedes Prozent mehr Humusgehalt in den oberen 30cm des Bodens kann bis zu 400m³/ha mehr Wasser speichern. Außerdem werden mit jedem Prozent mehr Humus pro Hektar ca. 40 Tonnen CO2 aus der Luft entnommen und im Boden eingelagert. Wir bemühen uns gerade darum diese CO2-Speicherung zertifizieren zu lassen.

Lest im zweiten Teil, wohin die Reise geht und welche Anbaumethoden konkret geplant sind. Lest im dritten Teil die aktuellen sinnvollen Anbaumethoden und Herausforderungen. Die Sache wird spannend, und es gibt unendlich viel zu erforschen und zu entdecken.
Allerdings gibt es auch eine Menge zu tun.

Lest im dritten Teil,

Jeder in der Genossenschaft ist eingeladen, sich durch Nachfragen, Mithelfen oder Einbringen von Know-how oder auch durch finanzielle Zuschüsse (wir brauchen noch Maschinen und Geräte) an dem Abenteuer zu beteiligen. Wir können jede Hilfe gebrauchen, vor allem, solange wir noch keinen professionellen Gärtnerin in Vollzeit gefunden haben. Ihr erreicht das Acker-Team z.B. per E-Mail.

Dieter, Ella und Walter – Mitglieder Ackergruppe

Örtchen mit Herz

Wen es dem Sähen, Pflanzen, Jäten, Ernten und Bauen auf dem Acker bisher drückte, der/die hatte seine/ihre liebe Not. Nun hat das Heckensitzen ein Ende, denn endlich gibt’s ein Örtchen vor Ort, das kurz vor der Fertigstellung ist.

Es handelt sich um ein Kompost-Toilette (auch Trockentoilette oder Bio-Toilette). Wichtig bei der Benutzung ist, dass sie sparsam benutzt wird und NICHTS hinein geworfen wird, was das Kompostieren verhindert. Die Toilette wird nicht geleert, sondern versetzt, wenn sie schlecht kompostiert und zu schnell voll ist.

Bitte befolgt bei der Benutzung folgende Regeln:

  • Nur bereitgestelltes Toilettenpapier und so sparsam wie möglich verwenden.
  • Auf KEINEN FALL dürfen Tempos, Feuchttücher, Tampons o.ä. rein, was das Kompostieren stören würde.
  • Großes Geschäft‘ mit 1 bis 2 Schäufelchen Sägemehl bedecken.

Bildrechte: Jürgen Robbert

Neue Packstraße für die Gemüsekiste

Angefangen hat es mit 30 Kisten aus der Hüfte heraus. Die 120 Gemüsekisten seit 2022 wurden über Biertische geschoben. Nun ist es so weit und eine professionelle Packstraße erlaubt ein ganz neues Pack-Gefühl für unsere wachsende Kistenzahl. Lasst euch das nicht entgehen, ihr fleißigen Solawisti.

Bereits im Herbst 2022 wurde sie günstig auf Ebay-Kleinanzeigen entdeckt, erstanden und abgebaut/-geholt. Am 25.03.22 wurde die Packstraße von Jürgen, Krizstina, Hans-Werner, Estelle und Angie auf Weidenkam aufgebaut.

„Nun haben wir schon 3 mal damit gepackt, machen Erfahrungen und passen danach unseren Ablauf neu an. Spannend!“, berichtet Angie, unsere Pack-Königin. Die Tische müssen nun nicht mehr geschleppt und aufgebaut werden. Das spart Zeit und Chaos. Auch Weidenkam ist mit dem neuen Arrangement sehr zufrieden.

Macht am besten einfach mal mit beim Packen. Jeden Mittwoch wieder eine neue Möglichkeit. Mehr Infos findet ihr im internen Bereich oder meldet euch bei Angie.

Aktion Artenvielfalt-Hecke

Irgendwie scheint sich das Wetter einen Spaß daraus zu machen, es bei unseren Pflanzaktionen schneien zu lassen. Nach einem herrlichen, sonnigen Samstag, wurde zwischen Schneegestöber und zaghaftem Sonnenschein am Sonntag, 12.03.2023 die Artenvielfalt-Hecke auf unserem Acker vervollständigt.

14 Schaufler*innen haben sich in Fahrgemeinschaften organisiert und angepackt. Das Ergebnis sind ca. 200 m Hecke aus rund 300 einheimischen Pflanzen in zwei Reihen. Darunter einige Beerensträucher, Weißdorn, Holunder, Stachelbeeren, Haselnuss, Schlee, Schneeball, Cornellkirsche und Sanddorn.

Die kleinen Pflänzchen dürfen gut gemulcht anwachsen und werden in Zukunft von Gras und Unkraut zu befreien sein. Die Hecke wird Heimat vieler Vögel, Insekten und Säugetiere werden, dient als Windschutz und hält unseren Boden locker und feucht. Wir freuen uns auf die Früchte und die gemeinsame Ernte. Wobei einiges davon nur gekocht verzehrt werden darf. Wir dürfen also in Zukunft noch ein paar Verarbeitungs-Techniken voneinander Lernen.

Vielen Dank an die großzügige Förderung des Amts für Ländliche Entwicklung Oberbayern, an die tatkräftigen Helfer, unseren Bio-Obst-Bauern Oli und die Organisation!

Unscheinbare Heldentaten – Anhänger-Beleuchtung

In den „unscheinbaren Heldentaten“ möchten wir euch von kleinen und großen Taten berichten, die Mitglieder für unsere Gemeinschaft erbringen, von denen wir sonst kaum etwas mitbekommen. Die SOLAWI Isartal ist immerhin ein landwirtschaftlicher Betrieb und es gibt viel zu tun, damit es gedeiht.

So hat Walter letztes Jahr bereits einen alten Anhänger für unseren Traktor aufgetrieben. Zum Spottpreis, denn der ehemalige Mist-Streuer mit einer Ladefläche von 2×4 m hatte keine Beleuchtung und war damit nicht Verkehrstüchtig. Letzte Woche nun haben Jürgen und Krisztina die Beleuchtung inkl. 25km/h- und Nummernschild montiert.

Damit ist er für die Straße zugelassen und kann er zukünftig die Ernte vom Acker nach Weidenkam bringen. Außerdem wird er Mulch (z.B. Heu) auf den Acker transportieren und dort verteilen.

Auf dem Bild sind die zwei Schubkarren in der Ackerhütte zu sehen. Die Kistenkarre (links) ist neu und erleichtert den Transport der Erntekisten.

Vielen Dank für die großen und kleinen Heldentaten ihr drei 😉