Äpfel in der SOLAWI Kiste. Das kam gut an! Zuletzt habt ihr die alte Apfelsorte Prinz Albrecht probieren dürfen. Grund genug euch den Leckerbissen etwas vorzustellen.
Der Albrechtapfel
Der Apfel wurde 1863 vom Hofgärtner C. Braun auf Schloss Kamenz bei Glatz (heute Polen) aus den Apfelsorten „Kaiser Alexander“ und „Baumanns Renette“ gekreuzt. Zu Ehren des Schlossherren benannte Braun die neue Apfelsorte „Prinz Albrecht von Preußen“ und ist heute auch als „Albrechtapfel“ bekannt. Sie zeichnet sich durch Robustheit, Ertragreichtum und einen süß-säuerlich, saftigen Geschmack aus.
Die mittelgroße Frucht wächst eher breit und gleichmäßig. Die glatte Schale ist gelblich und zeigt zur Reife rote Flecken oder Streifen. Der mittellange Stiel sitzt tief in einer berosteten Mulde. Die weit schlüsselförmige Kelchgrube umgibt einen großen, offenen Kelch, der in eine trichterförmige Kelchhöhle übergeht. Das Kerngehäuse ist klein und geschlossen mit breiten Kernen. Der Baum wächst langsam, wird schnell ertragreich, ist wenig anfällig bei Frost und Krankheiten und ist daher sehr gut auch für kleinere Gärten geeignet. Der Boden sollte nährstoffreich und feucht sein. Ein regelmäßiger Schnitt regt das Wachstum an.
Die Äpfel werden ab September bis Oktober reif und lassen sich bis Ende Dezember lagern, werden dabei aber mürbe. Das Fruchtfleich ist auch für Allergiker gut geeignet.
Die Ziele vom Obstbaumgärtner Oliver Braunhold sind: das Wiederauffinden alter, robuster und gut schmeckender Sorten, die Erhaltung und Verbreitung der Sortenvielfalt, und ein Bioanbau ohne jegliche Pestizide.
Heute sind weltweit mehr als 10.000 Apfelsorten beschrieben. Etwa 2.000 davon sind in Deutschland beheimatet. Mittlerweile pflegt Oliver über 200 Apfel- und über 80 Birnensorten! Vielleicht finden bald wieder regionale Äpfel aus der einzigen Bio-Obstgärtnerei der Region den Weg zu euch.
Bildrechte: A. Rockwell und Peter Tillmann/Oliver Braunhold
Zum Auftakt der Sommerferien gibt uns Hans-Werner einen Urlaubs-Tipp der Besonderen Art. Es muss ja nicht immer Balkonien sein! Hans-Werner schreibt in seiner E-Mail, es sei ihm ein „Anliegen“, sein Erlebnis auf dem Acker mit uns zu teilen. „Es war so schön. So macht SOLAWI richtig Spaß.“
Vielen Dank, Hans-Werner, für deine spontane, mitteilsame Art! So macht SOLAWI wirklich Spaß. Wir hoffen, deine Begeisterung steckt noch viele weitere Mitglieder an und wir sehen uns bald öfter auf dem Acker oder anderen Arbeitskreisen.
Wer Lust hat regelmäßig oder auch nur ab und zu mitzumachen, findet im internen Bereich oder in den Kisteninfo-Mails die Ansprechpartner. Sagt uns worauf ihr Lust habt, oder ob wir euch bei Bedarf aktiv kontaktieren dürfen.
Ein Sommertag auf unserem Acker | von Hans-Werner
Als Mitglied des Arbeitskreis Anbau bin ich dem Mail-Aufruf von Iris vom Montag gefolgt und am Dienstag zum Acker raus gefahren. Die Anreise von Pullach – erstmals mit dem ÖPNV (!) -war schwieriger als erwartet, hatte doch das Gewitter in der Nacht die Bahnstrecke zwischen Schäftlarn und Wolfratshausen wieder einmal durch umgefallene Bäume lahm gelegt. Also Umsteigen in Schäftlarn auf den Schienenersatzverkehr. Mit dem MVV-Taxi kam ich so zwar komfortabel zum Bahnhof in Wolfratshausen, aber ich hatte um wenige Minuten den Bus nach Degerndorf verpasst und der nächste fuhr erst in zwei Stunden. Was tun? Iris auf dem Acker anrufen. „Soll ich Dich abholen?“, fragte sie gleich und mein Problem war gelöst.
Es nieselte ab und zu, aber das störte gar nicht. Ja, wir freuten uns über jeden Regentropfen, der unseren Pflanzen das Überleben sicherte. Da hatte das Gewitter in der Nacht ja viel gebracht und der ausgetrocknete Ackerboden hatte alles in sich aufgesogen. Ein Glück für uns, dass es in diesem heißen Sommer auch immer wieder mal regnet, damit nicht allzu viele der Jungpflanzen vertrocknen. Wir haben ja leider immer noch keinen Traktor, mit dem Iris Wasser zu den Pflanzen bringen könnte.
Auf der Fahrt luden wir in Weidenkams noch Nachschub an Salat- Kohlrabi- und Lauchpflanzen zu und auf dem Acker ging es dann gleich an die Arbeit. Die rührige Krisztina, die ich schon einige Male getroffen habe, war inzwischen angekommen und pflanzte bereits.
Blick über die Beete
Es kam dann auch noch Karin, die Mutter von Iris, zum Helfen dazu und das Pflanzen ging zügig voran. Krisztina und ich sollten die Jungpflanzen auf dem Beet in 4er Reihen in 25 bzw. 30 cm Abstand verteilen, während Iris und Karin pflanzten. Wir durften nicht bummeln, denn besonders Iris, war uns oft dicht auf den Fersen.
Die Arbeit machte Spaß, die Stimmung war gut und Temperatur erträglich. Ich war überrascht, wie schön schon alles gewachsen war: die Roten Bete, die Hokkaido-Kürbisse und die Buschbohnen. Weiter hinten: das Maisfeld, das nur noch einige Wochen brauchen wird, bis die dicken Maiskolben geerntet werden können. Und zwischendrin immer wieder mal ein Beet Blühpflanzen, nett anzuschauen und Nahrung für die Insekten.
Wie schön das Leben auch in 3-fach Krisenzeiten sein kann, wenn man einen Sommertag auf dem „eigenen“ Acker verbringt. Warum mit dem Flugzeug in die Ferne reisen mit all dem Stress und dem schlechten Gewissen wegen dem großen ökologischen Fußabdruck. Selbst die Hitze des Südens können wir inzwischen auch daheim „erleben“.
Und was für ein Gefühl, wenn man dann auch noch die Früchte selber ernten kann. Iris hatte überlegt, ob sie noch die Roten Bete für die Kisten am Mittwoch erntet, damit sie am Mittwoch nicht so früh aufstehen muss. Ich bot ihr meine Hilfe an und so füllte ich zum Schluss noch eine große Kiste mit Roten Bete. Ich hatte ja noch nie welche im Beet gesehen. Nun packte ich die Knollen und zog sie aus der Erde. Anders als Kartoffeln wachsen sie nicht komplett unter der Erde, sondern, wenn sie erntereif sind, steckt nur ihr unterster Teil mit den Wurzeln noch im Erdboden. Dass Iris für die Befüllung der 120 Kisten aber 8 volle Kisten Rote Bete braucht, hat sie erst später erwähnt. Na ja, sie macht das wahrscheinlich viel schneller als ich. Ich komme jedenfalls gern wieder.
Sommerfest des BUND Bad Tölz am Sonntag, den 17.07.2022, und mittendrin ein Stand der Solawi Isartal in einem gemeinsamen Pavillion mit dem ADFC Oberland.
Auf dem Jubiläumsommerfest des BUND Region Bad Tölz am letzten Sonntag repräsentierten Angie, Viviana, Estelle und Peter die Solawi Isartal bei strahlendem Sonnenschein von 10:30 Uhr bis 17:30 Uhr.
Die zahlreichen Besucher waren sehr aufgeschlossen und wollten alles über unsere Genossenschaft wissen. Wir hoffen, bald einige der Interessent*inen in unserer Genossenschaft aufnehmen zu können.
Für die Kinder gab es von Angie und ihrer Tochter Viviana selbstgebackenen Gemüsekuchen und Zucchini-Muffins zu probieren.
Am Abend rauchte allen Beteiligten der Kopf nach den vielen positiven Gesprächen mit Akteur*innen aus dem Umweltbereich und dem BUND Umfeld.
Ein anstrengender, aber sehr erfolgreicher Tag für die Solawi Isartal und für alle Beteiligten, wie wir finden.
Vielen Dank an den BUND für die Einladung und die gute Organisation. Jederzeit wieder!
Unsere Solawi lebt und funktioniert in der Gemeinschaft. Viele Hände packen an und ziehen an einem Strang. Eine der wichtigsten Hände, damit die Ernte jede Woche auf aktuell 120 Gemüsekisten geteilt wird, haben die Packer*innen. Willst du auch an einem Mittwoch Nachmittag dabei sein und fragst dich schon länger, wie das abläuft? Hier teilt Hans-Werner seine Erfahrungen:
Pack ma’s in Weidenkam
„Wie sollen wir es schaffen, mit vier Leuten in zwei Stunden 120 Gemüsekisten zu bepacken und für den Transport herzurichten, fragte ich mich als ich zum ersten Mal in diesem Jahr am 16.5. zum Packtermin in die Schlossgärtnerei Weidenkams anrückte. Letztes Jahr hatten wir ja noch dieselbe Zeit gebraucht für nur 30 Kisten. Angie, die gute Seele aller Solawi-Packteams, beruhigte mich. „Das haben wir bisher immer geschafft“, sagte sie. Dann erfuhr ich auch noch, dass Iris an diesem Tag nicht dabei war.
Aber Angie schien alles im Griff zu haben. Schnell und präzise kamen ihre Kommandos. Ich fing also mit dem Aufklappen der 120 Kisten an. Bald herrschte im Packraum etwas Platznot. Renate und Krisztina hatten sich ihre Schürzen umgebunden und wogen fleißig die 120 100g-Portionen Kräutermischungen für die Grüne Soße ab. Weiter sollten noch in jede Kiste kommen: Endiviensalat, Rettich, Mangold, Karotten und Pastinaken.
Nach der ganzen Wiegerei wurde das „Fließband“ aus Biertischen eingerichtet, für jede Sorte eine Station. Ich übernahm die Rettich-Station, sollte also in jede Kiste, die von Krisztina und Renate zu mir weitergeschoben wurden, einen Rettich reinlegen und dann weiterschieben zu Angie als Endstation in Doppelfunktion: zum Platzieren der plastikverpackten Kräutermischungen oben auf die Kisten und zur Endkontrolle, ob alles so stimmt.
Denn auch das Gehirn muss beim Verteilen von Rettich und Co beteiligt werden, damit es einigermaßen gerecht zugeht. Wir wollen ja das gesamte geerntete Gemüse auf die Kisten verteilen und nichts wegwerfen, nur weil es etwas von der Norm abweicht.
Natürlich haben wir ohne großen Stress es geschafft, alle Kisten bis 17 Uhr abholbereit zu stapeln, wie Angie vorhergesagt hatte.“
Kisteninhalt am 16.5.
1 Endiviensalat
100 g Grüne-Soße-Kräuter
1 Rettich
500 g bunten Mangold
750 g Karotten ‚Purple Haze‘
750 g Pastinaken
Starke Leistung Hans-Werner!
Danke an alle bisherigen fleißigen Packer*innen für die wöchtentlichen Vitamine.
So packst du mit an
Den Termin, wann du packen möchtest, suchst du dir ganz bequem selber aus. Den Link dazu findest du in der Wöchentlichen Kisteninfo-Mail oder im internen Bereich für Mitglieder.
Viele Fragen rund um das Packen werden auch auf unserer FAQ-Seite beantwortet. Oder du wendest dich direkt an Angie!
Nicht nur der Veranstalter ist einen Ausflug wert, auch und vor allem der wunderbare Veranstaltungsort in der Nähe von Königsdorf, die Jugendsiedlung Hochland Köngsdorf:
Dort lädt der BUND Naturschutz zu einer Infoveranstaltung unter dem Motto „Brotzeit, Kultur und Artenschutz“ ein und hat auch uns als SOLAWI Isartal gebeten, uns dort zu präsentieren:
„50 Jahre (genau: 52 Jahre) gibt es nun die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen. Das wollen wir mit euch allen feiern. Unter dem Motto „Brotzeit, Kultur und Artenschutz“ haben wir ein gutgelauntes spannendes Programm für euch zusammengestellt.
WANN: Sonntag, den 17.7.2022 von 11 bis ca. 19 Uhr
WO: Jugendsiedlung Hochland Königsdorf, Rothmühle 1, 82549 Königsdorf, Sternenzelt und drumherum. Was wird geboten? Kulinarisches: Grillspezialitäten, Pizza, Vegetarisches, Kuchen, Eiswagen, Espressomobil…
Programm:
11.00 Uhr: Podiumsdiskussion „3 Jahre nach dem Volksbegehren Artenschutz – alles gut?“.
Frühschoppen mit Musik von den „BirnBaumBuam“ und „Heini Zapf mit Trio Zapf“
15:00 Uhr Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater (45 Minuten)
19:30 Uhr Musikkabarett im Sternenzelt von „Hans Well & Wellbappn“
Ganztägige Angebote:
Markt der Möglichkeiten mit zahlreichen Infoständen für Natur- und Artenschutz, sowie mit Anregungen fürs eigene achtsame und naturschützende Leben.
Umfangreiches Mitmach-Kinderprogramm mit Eselwanderungen (13:30 Uhr und 16:30 Uhr), den IsarRangern, Lagerfeuer, Action-Bound…“